Wie langsam kriechet sie dahin

Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Heine
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wie langsam kriechet sie dahin
Untertitel:
aus: Vermischte Schriften.
Erster Band
.
S. 150–151
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Hoffmann und Campe
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Heinrich-Heine-Portal und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Nummer 3 aus dem Zyklus Zum Lazarus.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[150]
3.


     Wie langsam kriechet sie dahin,
Die Zeit, die schauderhafte Schnecke!
Ich aber, ganz bewegunglos
Blieb ich hier auf demselben Flecke.

5
     In meine dunkle Zelle dringt

Kein Sonnenstrahl, kein Hoffnungsschimmer;
Ich weiß, nur mit der Kirchhofsgruft
Vertausch’ ich dies fatale Zimmer.

     Vielleicht bin ich gestorben längst;

10
Es sind vielleicht nur Spukgestalten

Die Phantasieen, die des Nachts
Im Hirn den bunten Umzug halten.

[151]

     Es mögen wohl Gespenster sein,
Altheidnisch göttlichen Gelichters;

15
Sie wählen gern zum Tummelplatz

Den Schädel eines todten Dichters. –

     Die schaurig süßen Orgia,
Das nächtlich tolle Geistertreiben,
Sucht des Poeten Leichenhand

20
Manchmal am Morgen aufzuschreiben.