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Autor: Emil Rittershaus
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Titel: Wider Bonaparte!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 505
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[505]

 Wider Bonaparte!
 Von Emil Rittershaus.

Ein einig’ Deutschland! Ach, wie lang’ begehrt,
Wie oft ersteht in unsrer Träume Dämmern! –
Nun droht der Fremdling deutschem Hof und Herd,
Und es ist da! Nun muß das Frankenschwert

5
Mit einem Schlage uns zusammenhämmern!

Die Söhne Deutschlands sind von mancher Art,
Doch seit der Mutter Schmach geboten ward,
Giebt’s keinen Grenzstrich mehr auf unsrer Karte,
Da kennen wir nur einen Schrei der Wuth

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Und einen Kampf auf’s Messer, bis auf’s Blut!

Nur einen Wahlspruch: Nieder Bonaparte!

Nicht jenem Frankreich deutschen Haß und Groll,
Das gern mit uns der Freiheit Banner trüge,
Deß’ Blut in den Decembertagen quoll! –

15
Dem Frevler gilt’s, den Gott verderben soll,

Dem Corsen, jener menschgeword’nen Lüge!
Den Rom verwünscht, das er zu Boden trat,
Dem er zerstampfet seiner Freiheit Saat,
Der sich den Eid brach mit der feilen Lippe,

20
Für ihn Vernichtung! Seine Stund’ ist da!

Für ihn ein Ziel nur, eins: Sanct Helena
Für ihn, für ihn und seine ganze Sippe!

Jahrzehnte hat die feige Welt gebebt
Vor jedem Runzeln seiner Augenbrauen –

25
Ihr Fürsten, die ihr heut’ das Schwert erhebt,

O, dreimal Weh’ euch, wenn ihr Frieden gebt,
Bevor im Staub wir jenen Einen schauen!
Der Völker Blut ist kostbar überaus!
Um keiner Krone willen Kampf und Strauß!

30
Doch ruft wie heut’ das Vaterland um Rache,

Wer böte freudig nicht sein Letztes dar? –
Wir legen alles gern auf den Altar,
Doch nur für ganze, nicht für halbe Sache!

Wer noch im Busen trägt ein deutsches Herz,

35
Dem muß es schlagen heut’ für unser Ringen! –

Kein Weinen um der Trennung bitt’ren Schmerz,
Den Segen jedem, der mit scharfem Erz
Den deutschen Namen will zu Ehren bringen!
Und wär’ entfernt ein Bruder noch so weit

40
Von uns – das Höchste gilt’s! – in dieser Zeit

Kämpft er im Geiste mit in unsern Reihen!
Mit uns, mit uns, was deutsche Sprache spricht!
Kein Deutscher wider uns – in das Gesicht
Des Judas müßte jeder Teufel speien! – –

45
An unsern Rhein hast du die Hand gelegt

Und Hohn geboten uns, dem deutschen Volke,
Dem Volk’, das nie um Ruhmsucht sich geregt!
Wenn dich der Sturm nicht von der Erde fegt,
Dann lebt kein Rächer über Stern und Wolke,

50
Napoleon! – Der Republiken zwei

Hast du getödtet! Horch, der Racheschrei
Steigt aus den Fiebersümpfen von Cayenne!
Dir folgt der Wittwen und der Waisen Fluch! –
Zum Sieg’ voran, du deutsches Fahnentuch,

55
Und wenn das Blut auch d’rum in Strömen ränne!


Den Lohn empfängst du, Corse! Ja, du mußt! – –
Die in der Jugend Kraft als Leichen lagen,
Gemordet für des Cäsars Herrscherlust
(Auch Kaiser Max mit der zerschoss’nen Brust!) –

60
Sie stehn vor Gott, um Einen zu verklagen.

Mit diesem Einen macht die Rechnung glatt
Das deutsche Schwert! – Wohlan denn, Blum’ und Blatt
Des Sommers mag das heiße Herzblut färben!
Wir sterben gern den Tod für’s Vaterland !

65
Auf, nach Paris! Den Degen in die Hand!

Komm, Corse, komm! – Zum Siegen oder Sterben!