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Siehe auch: Wächterruf (Werkausgabe 1834)
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Wächterruf
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aus: Allemannische Gedichte, S. 146–148
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1803
Verlag: Macklots Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons
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[146]
Wächterruf.
(mit einer Melodie.)

Loset, was i euch will sage!
D’ Glocke het Zehni gschlage.
     Jez betet, und jez göhnt ins Bett,
     und wer e rüeihig Gwisse het,

5
     schloft sanft und wohl! Im Himmel wacht

     e heiter Aug die ganzi Nacht.

Loset, was i euch will sage!
D’ Glocke het Oelfi gschlage.
     Und wer no an der Arbet schwitzt,

10
     und wer no by de Charte sizt,

     dem bieti jez zum leztemol.
     ’s isch hochi Zit! Und schlofet wohl!

[147]

Loset, was i euch will sage!
D’ Glocke het Zwölfi gschlage.

15
     Und wo no in der Mitternacht

     e Gmüeth in Schmerz und Chummer wacht,
     se geb der Gott e rüeihige Stund,
     und mach di wieder froh und gsund!

Loset, was i euch will sage!

20
D’ Glocke het Eis gschlage.

     Und wo mit Satans G’heiß und Roth
     e Dieb uf dunkle Pfade goht,
     – i wills nit hoffe, aber gschiehts –
     Gang heim! Der himmlisch Richter sieht’s.

25
Loset, was i euch will sage!

D’ Glocke het Zwey gschlage.
     Und wem scho wieder, eb’s no tagt,
     die schweri Sorg am Herze nagt,
     du arme Tropf, di Schlof isch hi’!

30
     Gott sorgt! Es wär nit nöthig gsi.
[148]

Loset, was i euch will sage,
D’ Glocke het Drü gschlage.
     Die Morgestund am Himmel schwebt,
     und wer im Friede der Tag erlebt,

35
     dank Gott, und faß e frohe Mueth,

     und gang ans Gschäft, und – halt di guet!


[Notenbeilage]

WÄCHTERRUF.