Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen/Baghdad
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Von Baghdad zum persischen Meerbusen. Betrachtungen über die Türkei → |
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Baghdad.
Baghdad; seine Gründung und Geschichte; Hulagu; Timurlang; die türkische Herrschaft. Die Bazars; die Mauern; Geschichte ihrer Zerstörung. Die Mission der Karmeliter; P. Maria Joseph; das Kloster. Die Serdabs. Die Kirche der Karmeliter. Die neue türkische Gesetzgebung über die Ausgrabungen. Die babylonischen Altertümer, Verträge, Cylinder. Die Juden von Baghdad und die Frage des Wechselgeschäfts. Die Frage unserer Rückkehr nach Europa. Wir entscheiden uns für den Weg über Basra und Indien. Verabschiedung Gegus. Verschiedene Bemerkungen. Die Krankheit der Furcht; Behandlung des Rheumatismus mit Petroleum. Arabisches Mittel gegen den Krebs. Die Knopf von Baghdad. Der Palmbaum.
Schon bei der Erwähnung des Namens Baghdad denkt man sofort an die herrliche Stadt der Khalifen zur Zeit ihrer Blüte und ihres Reichtums. Leider ist davon auch nur die Erinnerung geblieben, und von den Palästen Harun al Raschids ist kaum eine Spur mehr zu sehen. Seit der Zeit der Khalifen hat die Stadt auch ihre Stelle geändert; was früher nur auf dem linken Ufer des Flusses eine Vorstadt Baghdads war, ist heute selbst Baghdad geworden, und die alte Stadt auf dem rechten Ufer ist durch die armselige Vorstadt Karchiaka ersetzt worden. Bloß das allein im Felde liegende Grabmal der Zobeide, der Lieblingsfrau Haruns, hat dem Wetter und den Zerstörern Widerstand geleistet.
Baghdad wurde von Al Mansor, dem zweiten aus dem Geschlechte der Abbasiden, gegen das Jahr 765 gegründet. Nachdem es die Hauptstadt des arabischen Reiches geworden war, erlebte es auch den Glückswechsel der Khalifen. Zur Zeit seiner höchsten Blüte, von der uns die arabischen Geschichtsschreiber enthusiastische Beschreibungen hinterlassen haben, soll die Stadt zwei Millionen Einwohner gezählt haben (?). Im Jahre 1258 vernichtete der schreckliche Mogul Hulagu, der Erbe Dschingis-Khans, die Macht der Khalifen und äscherte die Stadt ein.
Die geographischen Vorteile, die in einem so kleinen Kreise nach einander das Aufblühen Babylons, Seleucias, Ktesiphons und Baghdads begünstigt hatten, ermöglichten es auch Baghdad, sich wieder aus den Trümmern zu erheben. Aber es war nur ein Waffenstillstand gewesen; im Jahre 1401 kam noch schrecklicheres Unheil über die Stadt durch Timurlang. Kein hervorragender Einwohner wurde verschont; als das schreckliche Gemetzel zu Ende war, ließ der Eroberer die Köpfe seiner 90000 Schlachtopfer sammeln und errichtete davon turmartige Siegeszeichen.
Nichtsdestoweniger entstand Baghdad von neuem, aber nur langsam; bald wurde es der Zankapfel zwischen Persien und der Türkei, bis letztere es endgültig im Jahre 1638 in Besitz nahm.
Die türkische Herrschaft bestand indes lange Zeit nur dem Namen nach. Das Paschalik von Baghdad, das sich von Basra bis Orfah, und von Scheikresur bis Babylon erstreckte, umfaßte ein großes, fruchtbares Gebiet. Da der Pascha an der äußersten Grenze des türkischen Reiches wohnte, so konnte er auch von der Hohen Pforte nicht viel kontrolliert werden; dadurch aber, daß er ein Heer von 50000 Mann ins Feld schicken konnte, war er ein gefährlicher Vasall. Seine Abhängigkeit von der Türkei kümmerte ihn nicht viel; ja er ging sogar so weit und nahm den Titel eines Khalifen an. Die Pforte hatte nur ein Mittel, die zu gefährlichen Paschas im Zaume zu halten: Dolch oder Gift.
Baghdad ist erst gänzlich türkisch geworden – politisch gesprochen – vor ungefähr vierzig Jahren durch die Zerstückelung des Paschaliks.
Vor der türkischen Eroberung zählte die Stadt kaum 15000 Einwohner. Im Jahre 1850 betrug sie aber 150000; aber im Jahre 1831 raffte die Cholera in weniger als sechs Monaten beinahe zwei Drittel der Einwohner hinweg.
Gegenwärtig schätzt man die Bevölkerung Baghdads auf 100000 Seelen, darunter 20000 Juden und 3000 (?) Christen.[1]
Die Straßen sind, wie gewöhnlich im Oriente, unregelmäßig und eng; dagegen haben die Bazars mit ihren schönen, gewölbten Avenuen ein großartiges Aussehen. Leider scheint auch hier das Schicksal des Orientes sich schon bemerkbar zu machen, denn eine sehr große Zahl Verkaufshallen war leer.
Eine Umwallung von Mauern aus Ziegelsteinen, mit schönen, halbrunden Türmen flankiert und einem Graben geschützt, umschreibt oder, besser gesagt, beschrieb um Baghdad eine Verteidigungslinie von beinahe vierzehn Kilometern.
Ich sagte „beschrieb“, denn der größte Teil dieser Wälle ist auf eine echt türkische Art verschwunden. Ein Wali hatte sich in große Unternehmungen gewagt, so daß eines Tages kein Geld mehr in der Kasse war; darauf bezahlte der Wali die Gläubiger und Beamten zunächst mit Anweisungen auf die Zehnten von Korn, Hafer und Datteln; als diese Quellen aber auch erschöpft waren, kam ihm eine köstliche Idee – die zwar wenig dem Geschmack der Gläubiger entsprach, aber so rücksichtsvoll ist man in der Türkei eben nicht. Er stellte nun Anweisungen aus auf so und so viel Ladungen Ziegelsteine von den Wällen. Man darf wohl glauben, daß der Kurswert dieser neuen Wertpapiere sehr niedrig stand und das Papier nicht sonderlich begehrt wurde. – Wenn es nicht wahr ist, so ist die Geschichte doch gut erdacht und illustriert die türkische Wirtschaft sehr treffend.
Die Stadt nimmt nur die Hälfte des Raumes innerhalb der Umwallung ein. Von der Höhe der Türme, die dem Handel des Wali glücklich entgangen sind, bietet Baghdad ein Gemälde mit den köstlichsten Farbentönen, wenn die untergehende Sonne über diesen Wald von Palmen hinwegstrahlt, aus dem sich die Kugeln und Minarets der Moscheen mit ihren blauen oder grünen Farben abheben, und wenn sich der sehr feine Wüstensand zu goldglänzenden Wolken formt.
Obgleich die Stadt im Grunde ganz orientalisch und besonders arabisch ist, hat sie doch in mannigfacher Hinsicht ein kosmopolitisches Gepräge; Dampfschiffe verbinden die Stadt mit Basra, Indien und Europa; ein englischer Resident, der im Solde der indischen Regierung steht, macht großen Aufwand; Frankreich ist dort durch einen Konsul vertreten; die Mission der Karmeliter nimmt eine wichtige Stellung ein; die Handelsleute endlich sind besonders stark europäisch angehaucht.
Die Mission der Karmeliter ist sehr alt. Im Jahre 1640 machte eine französische Dame, Madame de Gué-Bagnols eine Stiftung von 66000 Franks für die Errichtung eines lateinischen Bistums in Babylon unter der Bedingung, daß der Bischof immer ein Franzose sei, der von der Propaganda ernannt werde. Der erste Bischof war ein Barfüßer-Karmeliter, P. Bernhard. Nach einem längern, arbeitsreichen Aufenthalt in Baghdad gründete er in Paris ein Institut zur Rekrutierung seiner Mission – von diesem Institut rührt noch der Name „Straße von Babylon“ her – welches Institut später das Seminar der auswärtigen Missionen wurde. Die Nachfolger des P. Bernhard setzten ihr Werk unter den größten Schwierigkeiten fort.
Im Jahre 1825 kam Bischof Coupperie[2] dazu, eine Schule für Knaben und Mädchen zu gründen; dies ist der Grundstein zu dem großen Werke gewesen, das heute den Namen „französisch-arabische Schule“ führt. Trotz der Armut hat sich diese Schule herrlich entfaltet. Ihre unregelmäßigen Gebäude, wo jeder Winkel ausgenützt wird, erzählen ihre Geschichte, wie sie auch zugleich Zeugnis von ihrer Popularität ablegen. Alle Einwohner Baghdads, die französisch sprechen – und deren gibt es viele – sind Zöglinge dieser Schule gewesen; vielen ist es gerade durch den dort genossenen Unterricht ermöglicht worden, jetzt geachtete Stellen zu bekleiden.
Die Schule zerfällt in zwei Teile: eine dreiklassige Elementarschule und eine fünfklassige Mittelschule.
Diese vermittelt besonders den höhern Unterricht. Das Programm umfaßt: Das Studium der für das Land nötigen modernen Sprachen, nämlich Arabisch, Französisch, Englisch und Türkisch, der Mathematik und der Geographie.
Sobald es die Mittel gestatten, soll noch ein höherer Kursus folgen, worin Buchführung, Geometrie, Geschichte und dgl. gelehrt werden soll.
Abgesehen von den finanziellen Schwierigkeiten wird der Anstalt gerade von seiten der Eltern manches Hindernis in den Weg gelegt; denn sobald die Kinder imstande sind, einige Pfennige zu verdienen, nehmen die Eltern sie von der Schule weg.
Die Schule zählt 152 christliche und einige mohammedanische[3] Kinder. Die Schüler sind recht munter; der Direktor P. Polykarpus, ein Elsässer, veranstaltete uns zu Ehren eine litterarische Sitzung; und wirklich füllten die Darsteller, unbeschadet einer gewissen emphatischen Aufregung, ihre Rollen vollständig aus.
Die Musik-Kapelle der Schule, die viel zu dem Ansehen beigetragen hat, wetteifert mit der dortigen Militärmusik.
Ich muß noch hinzufügen, daß in der Schule alles unentgeltlich geschieht.
Fünf Karmeliterpatres leiten die Mission und die Schule, wobei sie von sieben Lehrern unterstützt werden. Die Arbeitskräfte stehen also in keinem günstigen Verhältnis zu der Summe von Arbeit, die bewältigt werden muß.
Mit dem Kloster der Karmeliter ist ein Kränzchen verbunden, das von den ehemaligen Schülern der Missionare rege besucht wird, wodurch es den Missionaren ermöglicht wird, ihren heilsamen Einfluß noch fortzusetzen.
Der Superior P. Maria Joseph, ein Gaskogner, ist ein unternehmungslustiger Mann, den nichts aufhält und nichts entmutigt. Als er vor mehr als dreißig Jahren in der Mission anlangte, war überall nichts als Armut und Elend zu sehen.
In kurzer Zeit war er das Hauptwerkzeug geworden, und er eignete sich die arabische Sprache dergestallt an, daß sogar die Mohammedaner zu seinen Predigten kamen, um sich an seiner Beredsamkeit zu ergötzen. Sogar mit den Mollahs hatte er öffentliche Diskussionen, die viel Aufsehen erregten. Nachdem er zum Superior ernannt worden war, sah er sich bald ohne Untergebene; denn Alter und Krankheit rissen einen Missionar nach dem andern weg. Er schickte einen Brief nach dem andern an den Ordensgeneral in Rom und beschwor ihn, ihm doch Leute zu schicken. „Ich habe keinen,“ war die Antwort, „wenn Sie Leute haben wollen, müssen Sie dieselben suchen kommen.“
P. Maria Joseph hielt seinen General beim Wort; arm wie Job, lieh er sich das notwendige Geld, um sich ein Kamel zu mieten, und trat in Begleitung eines Arabers die Reise nach Haleb durch die Wüste an. Als Lebensmittel hatte er nichts weiter als einen Schlauch Wasser und eine Tasche mit Datteln. Einmal hielten ihn Araber an, um ihn auszuplündern, doch rettete ihn seine Beredsamkeit. Ein anderes Mal gelang es ihm, die Stricke eines Zeltes zu erfassen, ehe ihn die Beduinen bemerkten; da er auf diese Weise ein Recht auf Gastfreundschaft erlangt hatte, gelang es ihm auch dieses Mal, sich aus der Affäre zu ziehen. Er gelangte nach Haleb und auch endlich nach Rom, wo sein General, erstaunt und bewegt über eine solche Kühnheit, endlich doch Leute für die Mission fand.[4]
Unter diesen Leuten befand sich auch ein alter Mediziner, P. Damian, der bald ein Stück Vorsehung für alle Leidende wurde. Es ist nichts rührender, als wenn man die Achtung sieht, die diesem demütigen Mönche erwiesen wird; jeden Tag steht eine lange Reihe Kranker an der Thüre des Konsultationssaales.
Das Kloster der Karmeliter ist in rein arabischem Stil aufgeführt; das Haus steht auf einer rechteckigen Grundlage, alle Zimmer münden auf einen innern Hof, der mit Palmbäumen bestanden ist. Das Ganze ist sehr einfach; die hölzernen Pfeiler, welche die um den Hof laufenden Galerien tragen, besitzen doch hübsche, arabische Kapitale; die Thüren und Fenster haben anmutige Einfassungen, die einzig und allein aus Ziegelsteinen bestehen, die nach geometrischen Zeichnungen angebracht sind.
Endlich hat das Kloster auch seine Serdabs. Der Serdab ist eine Eigentümlichkeit Baghdads. Im Sommer ist die trockene und deshalb gesunde Wärme oft geradezu schrecklich. Eben wegen der vollkommenen Trockenheit der Atmosphäre kann man ohne jedwede Vorsichtsmaßregel die Nacht auf den Terrassen zubringen. Im Tage kehrt man wieder in die Zimmer zurück. Aber da gegen zehn Uhr die Hitze schon wieder unerträglich zu werden beginnt, nimmt man dann schon gleich seine Zuflucht zum Serdab.
Dieser Serdab ist ein Gemach im Erdgeschoß, ein mehr oder weniger eleganter Keller. In einem gut eingerichteten Hause befinden sich zwei oder drei Serdabs, der eine tiefer liegend als der andere und infolgedessen auch kühler. Gegen zehn Uhr begeben sich alle Leute in den ersten Serdab. In dem Maße nun, wie die Hitze zunimmt, steigen die Leute auch in die tiefer liegenden Serdabs, bis sie gegen Abend in umgekehrter Weise wieder hinaufsteigen. Auf diese Weise läßt es sich im Sommer in Baghdad gut aushalten.
Die Serdabs der Karmeliter sind sehr schön; die Gewölbe sind an einer Stelle ganz eben, übrigens sehr flach und aus Ziegelsteinen errichtet, die elegante Rautenflächen bilden. Diese schwierige Arbeit wurde von Leuten errichtet, die auch nicht die geringste technische Kenntnis besaßen.
Die Kirche der Karmeliter, die zugleich auch die Kathedrale des Bischofs von Babylons sein muß, ist die schönste von Baghdad; auch sie ist das Werk des Paters[5] Maria Joseph. Zwar läßt die innere Dekoration hinsichtlich des Geschmackes zu wünschen übrig; aber die Kuppel, die eine Höhe von sechsunddreißig Metern hat, ist wenigstem für dieses Land ein außerordentliches schönes Bauwerk. Die Kuppel wurde (wie es wohl bei allen Kuppeln der dortigen Gegend ist) ohne jegliches Gerüst aufgeführt. Hat ein Ziegel die richtige Lage, so hält ein Kind denselben einige Augenblicke lang fest. wegen der Trockenheit der Luft wird der Mörtel sofort hart, und die Arbeit kann ohne Unterbrechung weiter gehen. Da ich nicht gesehen habe, daß man auf diese Weise arbeitet, so war ich anfänglich geneigt, die Sache nicht zu glauben. Aber das Ganze ist mir von sehr glaubwürdigen Leuten auf das festeste versichert worden, so daß ich es ohne weitere Bemerkungen hier anführe.
Wir machten in Baghdad auch die Bekanntschaft des chaldäischen Patriarchen Elias Abolianan. Es ist dies ein Mann in der Kraft seiner Jahre, von schöner Statur und vornehmen Manieren. Seine Unterhaltung ist sehr interessant; aber in der Zurückhaltung bemerkt man gleich, daß er gewöhnt ist, in seiner Amtsführung vielen Schwierigkeiten zu begegnen. Bei unserer Anwesenheit beschäftigte ihn die Frage der Glaubensspaltung viel.[6] Nach wenigen Tagen wurde er schon offener gegen uns, und wir waren beim Verlassen Baghdads von seiner Aufnahme ganz entzückt.
Der französische Konsul M. de Sarzec war abwesend, weshalb sein Vertreter Poignon die Konsulatsgeschäfte besorgte.
Als ein hervorragender Assyriologe ist dieser Poignon gerade hier an seiner richtigen Stelle,[7] und er wird zweifellos der Wissenschaft noch manchen wichtigen Dienst leisten. Leider ist die schönste Zeit für die Ausgrabungen vorbei. Angetrieben durch den Nachahmungstrieb oder die Eifersucht hat die Türkei befohlen, daß künftighin den Forschern, die auch durch einen Firman die Erlaubnis zum Nachgraben haben, nicht mehr gestattet sei, die von ihnen entdeckten Gegenstände nach Europa mitzunehmen. Sie können wohl einen Abguß herstellen, aber die Originale müssen in das Museum nach Konstantinopel wandern.
Wir haben dieses Museum im Alten Serail gesehen. Der Anfang davon ist wirklich gut gewesen, aber jetzt genügen die Gebäulichkeiten nicht mehr, und um neue Gebäude aufzuführen, fehlt es dem „kranken Manne“ an dem notwendigen Geld. Daher kommt es, daß die schönsten und wertvollsten Sachen bunt durcheinander liegen in den Höfen, wo sie sehr Gefahr laufen zu zerfallen oder verloren zu gehen.
In der Praxis hat übrigens das Gesetz nur die Exportation der Altertümer teilweise verhindern können. In gewissen Fällen hat man einen Kompromiß mit dem Gouvernement geschlossen, wobei man der Regierung die anscheinend am wertvollsten Sachen überließ, nämlich die größten, und die andern dann ruhig mitnahm. In andern Fällen, und dies ist das gewöhnliche Verfahren, hängt die Umgehung des Verbotes lediglich von dem Backhschich ab. Besonders sind die Engländer groß in der Übertretung des Gesetzes. Ihr Resident hat ein Kanonenboot zu seiner Verfügung, und kurz vor unserer Anwesenheit hatte er noch eine ganze Ladung Altertümer darauf weggebracht.
M. Poignon leistete uns große Hilfe beim Ankauf babylonischer Altertümer. Die Kunst der Nachahmung solcher Antiquitäten steht auf der höchsten Stufe. Der Orientale ist zu solchen Arbeiten geschickt und besitzt außerdem die erforderliche Geduld dazu; deshalb gelingt es ihm auch, auf täuschende Weise Falsisikate anzufertigen oder nach Abdrücken „authentische“ Stücke herzustellen. Es bedurfte wirklich aller Anstrengung seitens Poignons, um uns vor dem Ankauf solcher „Altertümer“ zu bewahren.
Wir konnten eine große Zahl notarieller Verträge erwerben, worunter einige sind, die wohl ein Alter von 3000 Jahren haben. Diese Kontrakte sind nicht auf Papier oder Pergament geschrieben, sondern auf rechtwinkelige Ziegelsteine von den verschiedensten Größen. Der Akt wurde mit einem Stift auf dem rohen Ziegelstein eingegraben – eine wegen der Form der Keilschrift sehr leichte Arbeit; die Zeugen fügten auf die Kante des Steines den Abdruck ihres Siegels bei, wenn sie ein Siegel besaßen; waren sie aber zu arm, um sich ein Siegel aus hartem Stein zu beschaffen, so genügte auch der Abdruck des Daumens. Dann wurde der Akt dem Feuer übergeben und der Ziegel gebrannt. War dieses geschehen, so wurde der Ziegel aus dem Heuer geholt und mit einer dünnen Lage weicher Thonerde bedeckt, und nun wurde auf dieser äußeren Umhüllung der Inhalt des Kontraktes mit denselben Formalitäten wiederholt. Dann kam das Ganze – Ziegelstein mit Umhüllung – nochmals in das Feuer. Der Kontrakt war auf diese Weise in zwei Exemplaren hergestellt, ein unsichtbarer und weder durch Betrug noch auf eine andere Weise zu verändernder Text und ein äußerer, der zu jeder Zeit Auskunft geben konnte. Entstand nun irgend eine Streitigkeit, oder kam ein Verdacht an der Giltigkeit des Aktes auf, so zerbrach der Richter bloß die äußere Umhüllung und man konnte sich dann an den inneren Text halten, der keinerlei Veränderungen unterworfen war.
Für die Erzählung der historischen Begebenheiten oder der Gründung der Tempel und Paläste bediente man sich gewöhnlich der gebrannten Thonzylinder, die in Form kleiner Fäßchen angefertigt wurden. Sie wurden in einer Höhlung oder einem Schlupfwinkel in der Mauer eines Gebäudes angebracht, und dort werden sie ganz bestimmt von den Forschern gefunden.[8]
Man brachte uns einen solchen sehr gut erhaltenen Cylinder; M. Poignon erkannte sofort einen sehr wichtigen Inhalt des Textes. Es konnte unmöglich ein Falsifikat sein, denn von einem Abdruck war keine Spur zu entdecken. Er konnte sich aber nicht erklären, woher es kam, daß ein Stück von solchem Werte (der Eigentümer forderte 100 türkische Lire dafür) bis dahin nicht dem Konsulate präsentiert worden war. Nach längerem Suchen fand Poignon denselben Text in dem Werke Rawlinsons. Es war also doch ein Abguß, wenn auch sehr künstlich her gestellt; aber ohne den Text bei Rawlinson wären wir nicht dahinter gekommen. Der Händler gestand nun auch lachend die Fälschung ein; der Merkwürdigkeit halber kauften wir nun doch den Zylinder, aber nur für den zwanzigsten Teil der verlangten Summe.
Ich habe bereite erzählt, daß Baghdad eine jüdische Bevölkerung von 20000 Seelen zählt. Braucht man da noch zu erstaunen, daß die in der ganzen Türkei so bedeutende Wechselfrage hier zu einem unlösbaren Problem geworden ist?
Gouverneure und Juden verstehen sich wie Diebesgesindel; mit Wertpapieren werden hier keine Geschäfte gemacht, wohl aber mit den Münzen. Der Medschidie gilt hier anstatt zwanzig Piaster bloß neunzehn; ein Viertel-Medschidie gilt aber bloß drei Piaster, und gewöhnlich wird man ihn zu diesem Preise noch nicht los. Man behauptet, daß diese Preisherabsetzung des Geldes durch die Seltenheit des Goldes bedingt wird, und daß es bei dem Viertel-Medschidie durch das schlechte Ansehen gerechtfertigt wird. Das Kupfergeld hat seinen gewöhnlichen Wert. Auch läuft eine große Menge persischen Geldes neben den indischen Rupien im Lande.
Die Preisverminderung bildet den Grund der Börsengeschäfte. (Es muß hier bemerkt werden, daß Banknoten in Baghdad gänzlich unbekannt sind.) Die Juden haben auf dem Markte den Alleinhandel irgend einer bestimmten Geldsorte, so daß durch die Seltenheit der Preis derselben in die Höhe getrieben werden muß. Ist dieses der Fall, dann geben sie die Stücke wieder aus. Da bei dem Mangel einer eigentlichen Börse sich die Preisschwankungen langsam vollziehen, so haben die Söhne Israels Zeit, ihren Vorrat wieder loszuschlagen, ehe ein Fallen des Preises eintritt – und das Geschäft ist fertig. Aber durch die Seltenheit der Geldstücke, um die es sich eben handelte, haben die andern auch eine gewisse Herabsetzung erlitten, und in dem Augenblick, wo die Geldmänner ihren Bestand absetzen, verstehen sie sich darauf, daß sie sich unmittelbar mit anderen Stücken wieder reichlich versehen – selbstverständlich Stücke einer und derselben Art – und fangen mit diesen dann wieder dasselbe Manöver an.
Besonders gelingt ihnen dieses Spiel gut bei ausländischen Münzen, namentlich bei den indischen Rupien und persischen Krâns.
Die Rupien standen bei unserer Anwesenheit in Baghdad 25% unter Nennwert. Unter dem Vorwande Gold einzuführen, hat der Wali im Juli 1888 verfügt, daß die Rupie anstatt eines Wertes von elf „guten“[9] Piastern nur mehr einen solchen von 7½ besitzen sollte, und gab seinem Befehle die Sanktion durch Gefängnisstrafen. Er hat nach dem arabischen Ausdruck die Rupie „gebrochen“ (das „Brechen“ der eingeführten Rupien geschieht dem Anscheine nach auf Befehl).
Man gab mir noch verschiedene andere Erklärungen, von denen ich aber nichts verstanden habe.
Das Notwendigste für uns war jetzt, den kürzesten Weg aufzufinden, um nach Europa zurückkehren zu können.
Wir konnten drei Routen wählen; wir konnten nach Mosul zurückkehren und von dort über Diarbekr und Haleb nach Alexandrette reisen; aber bei dem winterlichen Wetter durfte an ein solches Unternehmen nicht gedacht werden. Direkt auf Damas zu maschieren durch die Wüste, war in dieser Jahreszeit auch nicht ratsam; keine Karawane wagt diesen Weg schon seit langer Zeit, und da die Araber in Unfrieden mit der Regierung leben, so sind die einsamen Reisenden großen Gefahren ausgesetzt. Es blieb uns nur ein Weg übrig: wir mußten nach Basra kommen und uns dort auf einem englischen Packboot einschiffen, das nach Indien fuhr und uns dann nach Suez brachte; abgesehen von der Sicherheit, deren wir uns dann zu erfreuen hatten, hatten wir noch den Vorteil, daß wir Zeit sparten.
Jetzt mußten wir uns auch von Gegu trennen. Dieser brave Bandit war unser bester Freund geworden, und mit bewegtem Herzen sagten wir ihm Lebewohl. Wir belohnten ihm seine Verdienste reichlich; wenn er nach einer langen Reise durch das persische Kurdistan wieder in sein Land kommt, kann er leben wie Agha von Tscharra.[10]
Aber Gegu, dieser echte Brigant und Verschwender, traut sich selbst nicht; er bat uns, das Geld den Missionen von Khosrawa zu schicken, da er fürchtete, nichts davon nach Hause zu bringen, wenn er es mitnähme. Wir verschafften uns also einen Wechsel auf Tebris und erklärten ihm, daß der Wechsel durch die Post noch vor ihm in Khosrawa ankommen würde.
Aber jetzt trat ein bezeichnender Zufall ein. Wir zeigten Gegu den Wechsel; kaum hatte er ihn in den Händen, als sich sein Gesicht verlängerte und er einige unverständliche Worte murmelte, aus denen aber etwas zu verstehen war, nämlich, daß er nicht befriedigt war. … Dieser ehrliche und ergebene Mensch wollte uns also doch ausbeuten! …
Da ging mir ein Licht auf und ich sagte zu Hyvernat: „Wir haben nicht klug gehandelt; wenn dieser Wechsel auch auf hunderttausend Francs lautete, so wäre er für Gegu doch nur ein Fetzen Papier, das für ihn keinen Piaster wert ist. Wenn wir ihn befriedigen wollen, müssen wir ihm ein Goldstück nach dem andern in die Hand zählen und in die andere den Wechsel geben. Dann wird er es verstehen.“
Wir thaten dieses und hatten guten Erfolg dabei. Noch nicht die Hälfte der für ihn bestimmten Goldstücke war in seiner Hand, als sich sein Antlitz erheiterte und er eben so munter wurde, als er vorher unzufrieden war. Nachdem er das Gold gesehen und gefühlt hatte, erhielt der Wechsel erst wirklichen Wert in den Augen Gegus.
Wir gaben ihm noch das Hellste unserer abgetragenen kriegerischen Kleidungsstücke und entließen sodann diesen unersetzlichen Reisegefährten, der uns ein wirklicher Freund geworden war, in aller Zufriedenheit.
Indem wir unsere Reisekoffer in Ordnung bringen wollten, erhielten wir noch eine Menge Besuche, von denen wir noch einige interessante Einzelheiten erfuhren.
Die Furchtkrankheit ist in Baghdad ebenso verbreitet wie in Mosul. In Baghdad wird sie Tezzat genannt. Die Symptome sind überall gleich: eine plötzliche Schwäche, große Appetitlosigkeit, ein Zerfallen und Zersetzen des Blutes. Auch die Europäer leiden darunter, aber doch nicht in dem Maße wie die Eingeborenen.Furcht, nachdem er kaum nach Baghdad zurückgekehrt war.
Wie in Mosul sucht man auch hier die Furcht durch die Furcht zu heilen; auch benutzt man dazu ein arabisches Mittel. Dieses besteht aus einer Mixtur von Ruta, Wein und Kinderurin, die der Kranke in bestimmten Zwischenräumen drei oder vier Tage lang trinken muß.
Muskel-Rheumatismus, Lendenweh, Hüftenschmerzen werden mit Petroleum geheilt. Während dreier Tage trinkt der noch nüchterne Kranke einen Löffel voll Petroleumsuppe. P. Maria Joseph, der beinahe an Rheumatismus gestorben wäre, wurde auf diese Weise gerettet. Drei Stunden, nachdem er den ersten Löffel voll genommen hatte, fühlte er sich schon etwas wohler.
Die Araber behaupten auch, durch folgendes Mittel den Krebs heilen zu können. Man nimmt Hundezecken (Ixodes – auf arabisch tadü genannt), die sich mit Blut angefüllt haben. Diese werden in einem Mörser gestampft und mit Milch vermischt, so daß ein klebriges Pflaster entsteht. Bleibt dieses Pflaster hängen, so ist der Kranke gerettet, denn es bleibt dann auf der Wunde so lange, bis diese geheilt ist. Ein ähnliches Heilmittel wird auch aus Mücken und Honig bereitet.
P. Damian glaubte nicht, daß diese Mittel den richtigen Krebs zu heilen vermöchten; aber bei bösartigen Geschwüren kann ihre Heilkraft nicht abgeleugnet werden.
Das verbreiterte und unangenehmste Übel in jenen Ländern ist der Knopf von Baghdad, auch Knopf von Haleb, Rose von Diarbekr genannt. Zuerst bildet sich auf der Haut ein weißlicher, ein wenig schmerzender Fleck, der sich aber bald zu einem dicken Knoten ausbildet, ohne jedoch bedeutende Schmerzen zu verursachen. Zur Entwicklung, zum Eitern und zum Heilen hat der Knopf von Baghdad zwölf Monate notwendig. Das Ganze wird dadurch um so lästiger, als bis jetzt kein Mittel existiert außer der Geduld; höchstens kann man die kranke Stelle mit reinem Wasser abwaschen. Alle anderen Mittel haben nur unangenehme Folgen. Vertreibt man den Knopf, so bildet sich sofort ein anderer; zuweilen aber hat dieser neue noch das Unangenehme im Gefolge, daß er sich vervielfacht und durch diesen schmerzhaften Reiz wird der Kranke erschöpft. Europäische Ärzte haben bereits versucht, durch äußerst sorgfältige Beobachtungen und Studien die Natur dieser Krankheit zu erforschen. Meines Wissens ist es ihnen bis jetzt aber noch nicht gelungen, eben so wenig wie sie bis jetzt auch ein Heilmittel dafür ausfindig gemacht haben.
Einer der Missionare hatte bei unserer Ankunft drei Knöpfe; einer von diesen, der ein Ohr gänzlich verunstaltete, war beinahe schon ein Jahr alt. Aus Rücksicht auf uns glaubte der Pater, den häßlichen Anblick durch ein Pflaster verbergen zu können. Am andern Morgen hatte er einen neuen Knopf am Knie.
Die Leute der Gegend haben beinahe alle im Gesichte starke Narben, die eben falls von solchen Knöpfen herrühren, von denen sie in der Kindheit befallen wurden, wobei dann meistens Narben zurückbleiben. Die Kleinen lassen dem Knopf gewöhnlich keine Ruhe zum Heilen, woher dann die meisten Narben kommen. Die in Baghdad anwesenden Europäer haben selten den Knopf im Gesichte, dagegen oft in den Haaren. wird der Knopf in Ruhe gelassen, so verschwindet er, ohne Spuren zu hinterlassen. Es ist fast kein Beispiel bekannt, daß ein Europäer, der längere Zeit in Baghdad gewohnt hat, vom Knopfe verschont geblieben ist. Oft kommt er während des Aufenthaltes in Baghdad nicht zum Ausbruch, sondern erst mehrere Jahre, nachdem der Europäer wieder zurückgekehrt ist. Da die europäischen Arzte die Natur dieses Übels nicht kennen, so wenden sie auch meist starke Mittel gegen den Knopf an, was dann oft zu traurigen Folgen führt.
Man hat auf tausenderlei Weise versucht, die Entstehung dieser Krankheit zu erklären. Man hat dem Wasser die Schuld zugeschrieben. An den Ufern des Tigris trinken alle einheimischen Leute dessen Wasser, und doch kommt der Knopf in gewissen Ortschaften, die dicht am Tigris liegen, nicht vor. Ich bin eher geneigt, die Datteln als Veranlassung oder Beförderungsmittel der Krankheit anzusehen. Man behauptet, daß die Knöpfe sich besonders zu Zeit des Pflückens der Datteln zeigen. In dieser Zeit namentlich bildet die Dattel beinahe die ausschließliche Nahrung der Eingeborenen. Mag die Dattel an sich eine noch so ausgezeichnete Nahrung sein, so enthält sie doch einen zu großen Zuckergehalt, der sogar die Zunge reizt und lästig wird.
Was die Dattel für die Nahrung ist, ist der Palmbaum für den häuslichen Gebrauch, und schon in Baghdad kann man sehen, welche große Rolle er in jener Gegend spielt. Die Kuffehs sind aus geflochtenen Palmfasern gemacht und mit Erdharz verklebt. Das Holz der Betten, Stühle, Diwans, Wiegen, kurz jedes Möbel in den Häusern ist aus den Mittelrippen der Palmblätter gemacht. Sie sind sehr leicht, verhältnismäßig biegsam, schwer zu spalten und vor allem sehr widerstandsfähig. Der Stamm des Palmbaumes dient zu Balken; aber diese verderben, wie es scheint, leicht und haben auch noch den Nachteil, daß sich gerne Ungeziefer darin aufhält.
Ich spreche nur von dem Baume, aber von seiner Benutzung weiß ich nicht viel. Ich glaube, daß die Fasern seines Stammes ein grobes Gewebe liefern. Was die Frucht angeht, so ist deren Benutzung so bekannt, daß man bei dem Worte „Arabien“ gewöhnlich unwillkürlich an die Dattelpalme denkt.
- ↑ Im Jahre 1839 richtete die Cholera wieder große Verheerungen in Baghdad an. Die Christen, die so vorsichtig gewesen waren, die Stadt zu verlassen und in der Wüste zu kampieren, verloren ungefähr hundert Mann an der Seuche. In Basra und Killeh hat die Seuche noch schrecklicher gewütet.
Nachstehende Ziffern geben ein Bild, wie die meisten Schälzungen im Oriente vorgenommen werden. Für Baghdad nahm ich eine Bevölkerungszahl von 100000 an nach den Angaben eines Vornehmen. Élisée Reclus (Géog. IX. 439) schätzt die Bevölkerung Baghdads auf 50000 Menschen. Endlich lieferte mir ein Statistiker aus Baghdad noch folgende Zahlen:
Mohammedaner 176000
Israeliten 47000
Katholische Christen
1) Lateiner 600
2) Chaldäer 1500
3) Syrer 1200
4) Griechen und Armenier 1000
zusammen 4300
Gregorianische Armenier 2300
Griechen, Protestanten etc. 200
Summe 230000
Dieser Statistiker bemerkte jedoch, daß diese Zahlen nur annähernd richtig seien, da eine eigentliche Volkszählung niemals stattgefunden habe. - ↑ Er wurde 1820 Bischof von Babylon, starb 1831 in Baghdad an der Cholera.
- ↑ Man kann diese nur mit der allergrößten Vorsicht aufnehmen; in Bezug auf sie ist die Lage der Missionare beschwerlich; keine Propaganda ist möglich, da ein Mohammedaner, der gläubig wird, sein Leben auf das Spiel setzt, und eine solche Bekehrung auch zugleich das Todeszeichen der Mission werden würde. Ein Türke, der sich bekehren will, ist gezwungen auszuwandern und die Bekehrung da vorzunehmen, wo er ganz unbekannt ist. Die Mission hat den dortigen Christen gegenüber zu große Pflichten, als daß sie ihre ganze Existenz durch die Ausbreitung des Glaubens unter den Mohammedanern auf das Spiel setzten sollte; zudem kann man sich von einer Bekehrung der Mohammedaner infolge mancherlei Umstände doch nicht viele Früchte versprechen, und die Folgen würden zu schrecklich sein.
- ↑ Seit unserer Reise ist Maria Joseph von Baghdad entfernt worden. Ich weiß die Ursache nicht genau, ich glaube aber ein Streit wegen eines Glockenturmes ist die Veranlassung gewesen.
- ↑ Gegenwärtig ist der Apostolische Delegierte von Mosul, Mgr. Altmeier, zu gleicher Zeit Bischof von Babylon.
- ↑ Wie schon in der Fußnote Seite 277 erwähnt worden ist, hat diese Frage durch den geschickten Eifer des Patriarchen ihre Lösung gefunden.
- ↑ Er wurde später zum Titularkonsul von Baghdad ernannt.
- ↑ Lenormand et Babelon, V. 140.
- ↑ Man rechnet gewöhnlich dort nach schlechten Piastern, deren vier auf einen guten gehen. Der schlechte Piaster ist ein Stück von zehn Paras – Kamaris genannt; der Piaster gilt ungefähr achtzehn Pfennig.
- ↑ Zu Beginn des Jahres 1891 starb der arme Kerl schon, der infolge seiner abenteuerlichen Expeditionen vor der Zeit gealtert war.