Verzeichniß der Vögel, die in Franken nisten

Textdaten
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Autor: Johann Georg Meusel
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Titel: Verzeichniß der Vögel, die in Franken nisten
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 1, S. 457–464
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1790
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
s. a. Erster Nachtrag zu dem Verzeichniß der Vögel, welche in Franken nisten, Zweyter Nachtrag zu dem Verzeichniß der Vögel, welche in Franken nisten, Dritter Nachtrag zu dem Verzeichniß der Vögel, die in Franken nisten
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VI.
Verzeichniß der Vögel, die in Franken nisten (mitgetheilt vom Herrn Hofrath Meusel in Erlangen.)


I. Raubvögel.
a) Große Geyer.

1) Schuhu so groß als eine kleine Gans, ist einer Eule ähnlich und im Stand ein junges Rehkitz wegzutragen. Er nistet zu höchst auf den Felsen.

2) Der große Weisbauch oder Fischgeyer mit grünen Fängen, die wie Fischschuppen aussehen, brütet auf den Gipfeln der höchsten Bäume.

3) Melone.

4) Maus- oder Froschgeyer.

5) Falk oder Habicht ist der gewöhnlichste Geyer.

6) Baumfalk etwas kleiner.


b) Kleine Geyer.

7) Sperber.

8) Rödelgeyer.

9) Weisbacken oder Lerchengeyer.

| 10) Weisbauchichter Geyer, die kleinste Geyerart.

11) Die Waldeule, oder Hueul.

12) Kircheule, mit einem blauen Kopf und auf den Flügeln blaugeschillert, brütet auf den alten Thürmen und Schlössern.

13) Horneule, wegen der 2 Federhörner auf dem Kopf also genennet.

14) Käuzlein, die kleinste Eulsorte, brütet in den verstörten Stätten und hohlen Bäumen, heißt vulgo der Todenvogel.

15) Goldrabe ist der größte Rabe.

16) Nebel-Krähe ist weiß mit theils weiß und schwarzen, theils ganz schwarzen Köpfen.

17) Die schwarze gemeine Krähe.

 Der Nachtrab ist ein Strichvogel und brütet nicht bey uns.

18) Dohle.

19) Elster oder Hätze.

20) Nußheher.

21) Brandhüller oder scheckichter großer Neuntöder, frißt allerhand kleine Vögel und kann ihrer aller Stimme nachmachen. Man sagt, es bringe einer des Tags 9 kleine Vögel um: eben daher kommt ihre Benennung und daß an vielen Orten die Jäger die Auslösung von ihnen haben.

| 22) Der ordentliche kleine Neuntöder oder Dorntrampler, wie Sperken gefärbt, aber etwas größer, nähret sich von allerley Käfern, auch Schrödern, welche sie, wenn sie satt haben, an die Dornspitzen spießen, hält sich in Hecken auf.

23) Der Guckguck wird in einigen Gegenden auch unter die Raubvögel gerechnet, ist etwas größer, als der weisbauchichte, und kleiner, als der Lerchengeyer, saugt den kleinen Vögeln die Eyer aus und legt die seinigen dagegen in das Nest.


II. Andere Vögel, die nicht rauben.

24) Auerhuhn brütet auf der Streu in der Dicken und ist so eifrig darüber, daß wenn man von hinten zu ihm gehet, man ihn anfassen, aufheben, herumdrehen und wieder in das Nest setzen und hinter ihm weggehen kann.

25) Fasanenhüner
brüten sämtlich
26) Haselhüner
auf der Erde,
27) Feld- oder Rebhüner
so wie auch

28) die Wachteln, die eine Art von Feldhünern sind.

29) Waldschnepf brütet ebenfalls auf dem Boden.

30) Der Storch.

31) Die Ringeltaube, licht mit einem weissen| Ring um den Hals und schwarzen Strichen auf den Flügeln, brütet in Lichten auf den Bäumen.

32) Hohltaube, ganz licht von gleichen Flügeln, brütet in hohlen Eichen.

33) Turteltaube, braungesprengelt mit einem schwarz- und weißen Ring, brütet in Lichten.

34) Schwarzspecht mit einem rothen Kopf, sonst völlig schwarz.

35) Grünspecht völlig grün mit gleichem rothen Kopf.

36) Rothspecht, mit einem roth- und weisscheckichten Kopf und rothen Bauch.

37) Blauspecht, ganz blau. Die Spechte brüten alle in hohlen Bäumen.

38) Kirschenvogel von ungemein schöner gelber Farbe.

39) Schnerrer oder Mistler brütet in Lichten.

40) Weisdroschel brütet in Lichten. Die Rothdroscheln brüten nicht bey uns.

41) Die Amsel (schwarze) das Männlein mit einem gelben Schnabel. Meeramseln streichen zwar, aber brüten nicht bey uns, sind weiß und schwarzscheckickt mit einem weißen Halsring, und etwas größer als die Schwarzamseln.

| 42) Der Staar ist im Winter nicht da, brütet aber bey uns in hohlen Eichen, und thut besonders im Herbst in den Weinbergen, wo er mit großen Schaaren einfällt, großen Schaden.

43) Wiedehopf brütet in hohlen Bäumen und hat seine Nahrung von allerley Koth.

44) Feldlerche brütet auf dem Feld.

45) Heidelerche brütet in der Haide.

46) Emmerling.

47) Fink. Die Gägler, Grünling, Gümpel und Rothkähle sind Strichvögel und brüten nicht bey uns: eben so auch der Grammeter.

48) Stieglitz. Ob das Zeislein, das an den Wassern brüten soll, auch bey uns nistet, ist unbekannt.

49) Hänfling.

50) Steinschmatzer, braun mit einem weissen Bauch, nisten insgemein in den Steinen.

51) blaue Bachstelze.

52) gelbe Bachstelze.

53) blaue Rothschwanz, auf dem Rücken blau mit weißem Hals und Brust, brütet in hohlen Bäumen.

54) Das gemeine Rothschwänzle, davon das Mas schwarz, brütet in den Gebäuden.

55) Heckschmatzer.

| 56) Dorfsperling.

57) Rohrsperling oder Schlattenvogel brütet in den Rohren.

58) Feldsperling ist etwas größer und nistet in hohlen Bäumen.

59) Die Gabelschwalbe wegen des Gabelschwanzes also genennt, nistet in Häusern.

60) Die braune Schwalbe etwas kleiner, brütet in den hohlen Bäumen.

61) Steinschwalbe mit einem weißen Bauch brütet unter den Dächern.

62) Rauchschwalbe nistet in den Gemäuern.

63) Meise mit einem schwarzen Kopf.

64) blaue Meise.

65) Bienmeise mit einem Schöpple auf dem Kopf, legen sämtlich viele Eyer in den Baumhöhlen.

66) Nachtigall.

67) Grasmücke nistet in Hecken oder dicken Laubholz und nähret sich von Mücken.

68) Schneekönig oder Zaunkönig.

69) Eisvögel von ungemein schöner blauer Farbe. Man will sie auf dem Gebirg unter einer Brücken haben nisten sehen.

 Die Kraniche in der Größe wie ein Storch, ingleichen die wilden Pfauen sind Strichvögel, die bey uns nicht brüten.

| 70) Canarienvögel brüten in den Zimmern durch die Kunst dazu gewöhnet.


III. Wasservögel.

71) Die wilden Gänse sollen auf dem grossen Brandenburger See brüten.

72) Die große Ente.

73) Die etwas kleinere Ente.

74) Die Pfauende ganz blaulicht mit schwarzen Füssen.

75) Die Schimmel-Ente.

76) Die Scheck-Ente mit schwarzen Kopf und Flügeln, sonst aber völlig weiß.

77) Löffel-Ente mit braunen Kopf und sehr breiten löffelförmigen Schnabel.

78) Der große Brand-Igel, völlig braun.

79) Der kleine Brand-Igel eben so.

80) Gries-Ente oder Otternkopf.

81) Stockente in der Größe wie eine Taube.

 Eine Ente mit blutrothen Füssen und Schnabel und rothen Kopf das Mas, ist unbekannt, ob sie in Franken brüten, da sie überhaupt sehr rar sind.

82) Der Langhals völlig weiß mit schwarzen Flügeln.

83) Die Blassen völlig schwarz mit grünen Füssen und einer weißen Platten.

84) Wasserhuhn.

|  Die Wasserschnepfen oder Beccasin, große und kleine, brüten nicht bey uns.

85) Wassertaucher.

86) Der Wachtelkönig mit grünen Schnabel und Füssen, brütet auf den Wiesen oder an den Weihern.

87) Die weisse Rheinschwalbe.

88) Schergeyer, eine kleinere Sorte Rheinschwalbe, hat wenig Wildpret und viel Federwerk, und ist ungemein lustig zu schießen.

89) Der Kybitz hat eine lange Feder auf dem Kopf und Taubengröße.