Ursprung des Namens der Freiherrn von Ungnad

Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ursprung des Namens der Freiherrn von Ungnad
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 221-222
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[221]
247) Ursprung des Namens der Freiherrn von Ungnad.
Peccenstein Th. S. I. S. 323.

Das uralte Geschlecht der Freiherrn von Ungnad, so in Oestreich heimisch, ist auch in Sachsen im Amte Weida auf dem Gute Berenßdorf (s. 1583) ansässig gewesen. Diese haben ursprünglich die Herrn von Weissenwolf geheißen und einen Wolf in ihrem Wappen geführt. Daß sie aber ihren Namen verändert, ist also zugegangen. Es hat im Jahre 1186 in Kärnthen ein böser Raubritter, Turpin von Schachenstein benamt, auf einem hohen Bergschloß, der Schachenstein geheißen, gehaust und allerlei Muthwillen und Frevel an Priestern und andern Leuten verübt, auch alles böse Gesindel bei sich gehegt und gepflegt. Darum hat der damalige Landesherr von Kärnthen, Herzog Ulrich, Herrn Friedrich von Ehrenfels und Herrn Heinrich von Weissenwolf mit vielem Kriegsvolk hingeschickt, um der Sache ein Ende zu machen, und haben diese Jahr und Tag vor der Feste gelegen, endlich aber hat der Räuber sich nicht getrauet, ihnen länger Widerstand zu leisten, hat sich durch einen unterirdischen Gang davon gemacht und Niemanden als seine Frau zurückgelassen. Diese als eine verschlagene Frau hat mit dem von Weissenwolf allerlei Unterhandlungen geführt, ob sie ihn nicht von ihrem Schlosse abbringen oder sie doch wenigstens bei demselben gelassen werden könne, sie hat aber nichts erlangt, als daß sie mit ihrem Gesinde das Schloß frei verlassen durfte. Darum hat sie heftige Klagen geführt und vielfältig über des von Weissenwolf Unbarmherzigkeit mit den Worten geschrieen: O Ungnade [222] über alle Ungnade! Diese Rede ist auch an des Fürsten Hof gekommen und derselbe hat wegen dieser Heldenthat, mit der jener das ganze Land beruhigt, dem von Weissenwolf den Namen Ungnade beigelegt.