Ursprung des Maßes „Pferdekraft“

Textdaten
<<< >>>
Autor: *
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ursprung des Maßes „Pferdekraft“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 148
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[148] Ursprung des Maßes „Pferdekraft“. Die Leistungen der Maschinen werden nach Pferdekräften gemessen. Man hat sich in der Technik dahin geeinigt, daß eine Pferdekraft 75 Kilogrammmeter betrage, also einer Kraft gleichkomme, die imstande sei, in einer Sekunde 75 Kilogramm einen Meter hoch zu heben. Es ist bekannt, daß dies kein Pferd der Welt auf die Dauer fertig bringen kann. In den Gruben von Anzin hat man die Leistungen lebender Pferde während der Dauer eines Jahres an 250 Thieren geprüft, und aus diesen sorgfältigen, unter natürlichen Bedingungen ausgeführten Messungen ergab sich als wirkliche Pferdekraft etwa ein Drittel der maschinellen, d. h. 27,8 Kilogrammmeter.

Wie es nun kam, daß eine so große Ueberschätzung stattfinden konnte, wird erklärt durch folgende Mittheilung aus dem Leben Watts, des Begründers der Dampfmaschinenindustrie. Watt sollte eine seiner ersten Dampfmaschinen in der Brauerei Witbread aufstellen; die Maschine sollte ein Göpelwerk zum Wasserheben ersetzen und ebensoviel leisten wie die Pferde des Brauers, die bis dahin das Göpelwerk getrieben hatten. Zu diesem Zwecke stellte der Brauer die Leistung seiner Pferde in der Weise fest, daß er sein kräftigstes Pferd nahm und es acht Stunden lang arbeiten ließ. Er schonte es an diesem Tage durchaus nicht und nutzte es durch reichliche Peitschenhiebe im höchsten Grade aus. So kam jene Leistung zustande, daß in acht Stunden 2120000 Kilogramm Wasser einen Meter hoch gehoben wurden, was 73,6 Kilogramm für die Sekunde ausmachte, und das war die Grundlage für die Berechnung der Pferdekraft, die später auf 75 Kilogrammmeter abgerundet wurde. *