Universal-Lexikon der Kochkunst

Textdaten
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Autor: Bn.
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Titel: Universal-Lexikon der Kochkunst
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 580
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[579] Universal-Lexikon der Kochkunst. Ein Kochbuch von wissenschaftlicher Anordnung, also eine systematische Zusammenfassung aller Sorten von Gerichten, die sich aus den einzelnen Arten von Fleisch, Gemüse, Früchten etc. bereiten lassen, ist sicherlich geeignet, der Kochkunst zu dem Range zu verhelfen, den ihr die denkenden Feinschmecker aller Zeiten zugewiesen sehen möchten. Verbürgt ja doch die genaue Kenntniß des „Warum?“ allein die tadellose Küchenleistung, und diese ist in jeder, auch der bescheidensten Haushaltung herzustellen. Freilich nur durch Sachkenntniß, genaue Ausführung und besonnene Sparsamkeit, die bekanntlich von gewandten Köchinnen viel besser geübt wird als von den „bürgerlich kochenden“ Dienstmädchen. Alle guten neueren Kochbücher suchen in dieser Richtung zu wirken, wir wüßten aber keines, das dem obengenannten bereits in 4. Auflage erschienenen Werke (Leipzig, J. J. Weber) an Fülle, Uebersichtlichkeit und gründlicher Belehrung an die Seite gesetzt werden könnte. Es stellt eine Privatkochschule vor, auf welcher sich die bisher einfach Kochende zur feinen Köchin selbst ausbilden kann. Wichtige, allgemeine Regeln dienen als Einleitung, hierauf folgt in mehr als 10000 völlig zuverlässigen Rezepten nicht nur das Ganze unserer heimischen Küche, sondern auch ein guter Theil der ausländischen. Türkische Dolmas und englische Pies, ungarische Hammelgerichte, indische Curry, amerikanische Crakers und russischer Chworost wechseln mit vielen anderen in bunter Reihe ab. Dazwischen stehen allerhand hübsche Mittheilungen über berühmte Feinschmecker und Köche, geschichtlich bekannte Speisen u. dergl. Auch ein ausführlicher Küchenzettel für alle Tage des Jahres überhebt die Hausfrau der gefürchteten Frage: „Was soll ich morgen kochen?“ Alles in allem genommen, dürften die zwei stattlichen Bände nicht nur ein werthvoller Hausschatz und oft gesuchter Rathgeber für die angehende Hausfrau werden, sondern auch eine ergiebige Fundgrube für die ältere und erfahrene. Selbst Goethes bekannter Ausspruch über die Tochter des Hauses:

„Wünscht sie dann endlich zu lesen, so wählt sie gewißlich ein Kochbuch –“

welcher angesichts der damaligen Küchenlitteratur auch bescheidene Seelen empört haben wird, er verliert diesem „Universal-Lexikon“ gegenüber entschieden von seinem Stachel.

Mögen recht viele unserer Töchter sich seinem Studium widmen – einen großen Gewinn davon können wir ihnen sicher versprechen! Bn.