Das Kaiser Wilhelm-Denkmal für Heilbronn

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Titel: Das Kaiser Wilhelm-Denkmal für Heilbronn
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 577, 580
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Datei:Die Gartenlaube (1893) b 577.jpg

Das Kaiser Wilhelm-Denkmal für Heilbronn.
Entworfen von Bildhauer Prof. W. v. Rümann und den Architekten Eisenlohr und Weigle. Gezeichnet von Rob. Knorr.

( gemeinfrei ab 2028)

[579] Das Kaiser Wilhelm-Denkmal für Heilbronn. (Zu dem Bilde S. 577.) Das Denkmal, das wir unsern Lesern vor Augen führen und das am Sedantage dieses Jahres in der württembergischen Stadt Heilbronn enthüllt werden soll, ist eines der vielen, zu denen der patriotische Schmerz über den Hingang Kaiser Wilhelms I. Anlaß gegeben hat und in denen die unverlöschliche Dankbarkeit des deutschen Volkes gegen den ersten ruhmreichen Träger der neugeschaffenen deutschen Kaiserkrone einen Ausdruck sucht. Eine besondere Eigenart hebt gerade dieses Denkmal aus der Menge der übrigen heraus. Während nämlich sonst fast ausschließlich die Figur oder die Büste des Kaisers zum Mittelpunkt und beherrschenden Haupttheil gewählt wurde, ließen sich die Schöpfer des Heilbronner Denkmals von dem Gedanken leiten, neben der Person des Kaisers sein vornehmstes Werk, nämlich die Gründung des Reiches und die Vereinigung der nord- und süddeutschen Stämme nach glorreichen Siegen, zur Darstellung zu bringen. Diesem Gedanken entsprechend entstand als Hauptgruppe die Figur der Germania, über deren Schoß sich die durch Kindergestalten versinnbildlichten deutschen Stämme, Nord und Süd, die Hand reichen.

Unmittelbar hinter dieser Gruppe erhebt sich ein obeliskartiger Aufbau, der an hervorragender Stelle auf einem reich mit Lorbeer und Eichenlaub umkränzten Schild das Kaiserbildniß in Hochrelief trägt und von einer die Kaiserkrone haltenden Siegesgöttin gekrönt ist. Die Wappen am Sockel dieser Siegesgöttin tragen die Zeichen der vier deutschen Königreiche, die Nebenseiten des Denkmals schmücken Bronzeplatten mit den für die Gründung des Reiches wichtigsten Daten. Die Rückseite enthält die Widmung an Kaiser Wilhelm I. Auf dem Sockel der Germania stehen die Worte:

„Nord und Süd steh’n Hand in Hand,
Heil dir, einig Vaterland!“

Das Denkmal ist entworfen von den Stuttgarter Architekten Eisenlohr und Weigle und dem Münchener Bildhauer Professor Rümann, welchen der Schriftsteller Ludwig Pfau mit künstlerischem Rath zur Seite stand. Es wird in Zukunft eine der hervorragendsten Zierden der schönen Neckarstadt bilden und in seinem Theile dazu beitragen, das Andenken an den ehrwürdigen Kaiser Wilhelm I. und die Begeisterung für das große Einigungswerk lebendig zu erhalten.