Und wieder war der Ruf erklungen

Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Und wieder war der Ruf erklungen
Untertitel:
aus: Eichenlaub und Fichtenreis
Herausgeber: Wilhelm Achilles
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1901
Verlag: Verlag von Wilhelm Achilles
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Erscheinungsort: Leipzig-Eutritzsch
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 49–50
Kurzbeschreibung:
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[49]

35.
2. Sächs. Vorturnerturnen in Meißen 1900.

     Mel.: Sind wir vereint zu guter Stunde etc.

     1. Und wieder war der Ruf erklungen an Alle, die durch Mut und Kraft zu Führenden sich aufgeschwungen in unsres Landes Turnerschaft, und wo an burggekröntem Strande vorbei die Elbe zieht zum Meer, stand dichtgeschart im Sonnenbrande ein stolzes, wohlgeschultes Heer.

     2. Was in der Stille sich gestaltet und unter manchem Tropfen Schweiß, das ward vor Tausenden entfaltet mit Eifer, Zähigkeit und Fleiß, und was man rückhaltlos und offen gepriesen noch vor kurzer Zeit, in Meißen ward es übertroffen durch Thaten voll Vortrefflichkeit.

     3. Kein Zweifel war’s und keine Frage für ernste, sachverständ’ge Schau: Ein schöner Aufschwung trat zu Tage von Ort zu Ort, von Gau zu Gau, und hier als Sieger durchzubringen in sechsfach hartem Waffengang, hier einen Kranz sich zu erringen war mehr als schwer – doch es gelang.

     4. Was angestrebt ein ernster Wille, dem nicht um Gold die Ehre feil, was wir gehofft in aller Stille – in Meißen ward es uns zu teil. Am Baum des Ruhmes ist erwachsen uns über Nacht ein stolzes Reis; uns ward der erste Platz in Sachsen, wir holten uns den ersten Preis.

     5. Zu wahren galt es und zu mehren, bei denen auch, die uns gegrollt, die alten turnerischen Ehren der Stadt, die stets uns wohlgewollt, und einen Kranz galt es zu flechten mit Jugendmut und Manneskraft der Hüterin des Alten, Rechten, der jungen Leipziger Turnerschaft.

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     6. Uns hätte wohl in diesem Ringen der eine erste Kranz genügt, doch ward in fröhlichem Gelingen ein zweiter noch hinzugefügt, und die beim Klange der Fanfaren der grüne Eichenkranz geschmückt, sie haben frohen Muts erfahren, wie den Verein ihr Sieg beglückt.

     7. Zu dieser festlich-heitern Stunde, wo Alles scherzt und Alles lacht, sei ihnen denn von Herzesgrunde der Zoll der Ehren dargebracht. Wie lang, wie kurz uns zugemessen vom Schicksal auch die Lebensbahn, wir werden ihnen nie vergessen, was sie für den Verein gethan.

     8. Sie sind voll Ernst an’s Werk geschritten, um uns den starken Arm zu leih’n; sie haben nicht für sich gestritten, sie kämpften nur für den Verein. So werde denn den echten Söhnen des alten Jahn der Dank zu teil: Wie Donner soll den Saal durchdröhnen ein dreifach jauchzendes „ Gut Heil!“