Ueberrascht (Die Gartenlaube 1898)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Bn.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ueberrascht
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 465, 484
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[465]
Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0465.jpg

Copyright 1895 by Franz Hanfstaengl in München.
Ueberrascht.
Nach dem Gemälde von H. Vogler.

[484] Ueberrascht. (Zu dem Bilde S. 465.) Hier am letzten Gartenende, wo die Wege eng werden zwischen dicht wuchernden buntfarbigen Blumenbüschen und darüber herabgreifenden Baumzweigen, hier in dieser sonnigen Stille tritt endlich ein langverschwiegenes Geständnis auf die Lippen, und zwei Herzen schlagen in banger Seligkeit dem Augenblick entgegen, der sie auf immer vereinigen soll. Da – während das erglühende Mädchen noch die Augen zu Boden senkt und Er, kühner werdend, in verlangender Liebe ihre Hand faßt, da öffnet sich das Pförtchen zum Nachbargarten. Die beiden achten nicht auf das leise Geräusch, sie sind so verloren in die Wogen ihrer Empfindungen, daß die Außenwelt nicht zu ihren Sinnen dringt. Auch wird kein weiteres Geräusch laut: die eintretende Freundin bleibt erschrocken, regungslos stehen, was sie erblickt, macht stille Hoffnungen, die sie für das eigene Herzensglück bisher gehegt, zu Schanden. Im nächsten Augenblick wird sie versuchen, leise, leise rückwärts wieder zu entkommen, bevor die beiden dort ihre Gegenwart bemerken. Und dann werden die Gebüsche da drüben den Schmerz der einen ebenso mit ihrem Schatten zudecken wie hier das Glück der anderen, während die Sonne ihren milden Schein über das Ganze breitet. Bn.