Topographia Superioris Saxoniae: Marienberg

Topographia Germaniae
Marienberg
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 132–133.
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[T39]

A. Der Bechzug zinbergwerck. B. Hirstein vulgo Sihe dich uor. C. Schießhauß. D. Die Schwartz Ferbe. E. S. Elisabethen Zug inligenden. F. Des Cantzlers Vorwerck. G. Wolckensteinisch thor. H. Aufn Altväternfundgrube. I. Annaberger thor. K. Der Stadtberg. L. Aufm Antrit. M. S. Martin. N. Das Rathhauß. O. Churfurstl. zehenden hauß. P. Schule und Pfarhauß. Q. Badstube. R. Walckmühle. S. Wer Gott uertraut hat wolgeb. fundgrub. T. Osterlam fundgrube. V. Kirchthor. W. Heintzens heuser zug. X. Gottsacker. Y. Der Rosenberg. Z. Der Rotethurn. a. S. Barbarae zug. b. Stattmühle. c. Der Hellberg. d. Zinnhütte. e. Das Dörflein, die Statt ist gantz mit Schindeln gedeckt, die bezeichn. örter ausgenomen.

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Marienberg.

Eine Statt in Meissen / vnd desselben Ertzbürgischen Craiß / nahend Annaberg / auß Böheimb zu / vnnd hoch gelegen. Ist ein newe Statt / vmb das Jahr Christi 1519. (20. oder 21.) von Hertzog Heinrichen in Sachsen zu erbawen angefangen. Liegt gar lustig / vnd auff einem fruchtbaren Boden / der alles trägt / dessen der Mensch / zu Auffenthalt deß Lebens / von Nöthen hat / ausser Wein. Es gibt auch da auff den ebenen / vnnd geschlachten Hügeln / Gärten / vnnd anders; vnnd auff den Bergen allerhand Vieh / sonderlich viel Schaf. Auß dem Böhmer Wald bringet man viel Wildprät. Die Gassen der Statt seynd alle gar sauber / wie auch die Häuser selbsten; welche formblich gebawet seyn. Hat ein gar schöne Kirchen / [133] feines Rathhauß. Die Burger seyn vor dem nächsten Teutschen Krieg / vermöglich / vnd darzu freundlich gewesen. Vnd / was das letzte belangt / sonders zweiffels / noch. Siehe den 6. Theil deß G. Braunen Stättbuchs. Die Reiche Silbergruben hierumb / haben der Statt den Anfang / vnnd das auffnehmen gebracht: wie man dann allein Anno 1540. allda / auff ein Quartal / zur Außbeut 113262. Gulden geben hat. Siehe Albinum, in der Meißnischen Berg Chronic / tit. 5. fol. 47. Anno 1555. war allhie ein Schiessen / vnd hundert Thaler das beste / welches Georg Stieber / ein Beckerknecht von Leipzig / mit 30. Schössen gewonnen. Thomas Carve / der Irrländer / schreibet part. 2. Itinerarii, p. 158. daß den 9. Augusti / Anno 1639. nach Marienberg / etliche Schwedische kamen / davon 300. Pferd auff dem Marckt gehalten / biß die Bolleten verfertigt wurden; seyen aber alsobalden von siebenhundert Sächsischen Pferden / durch drey Pforten / vberfallen / alles ihres Plunders beraubet / vnnd die fürnehmbste Befehlchshaber nacher Freyberg gefänglich führt worden. Der Autor deß Vierten theils deß Europaeischen Schawplatzes / der am 112. Blat dieses vmbständlichers erzehlet / sagt von 400. Pferden / auch fast so viel Personen / welche auff dem Marckt allhie gehalten / vnd die Quartier gemacht haben; da dann die Sächsischen in 700. starck gählings vor die Statt kommen / mit gemachtem Alarm alsobalden drey Thor auffgehawen / vnd am 20. Augusti die Statt einbekommen / vnterschiedliche Officirer / allen Plunder / viel schöne Pferde / vnd stattliche Beuten / von den Schwedischen erhalten; welches sie alles zu Freyberg eingebracht. Melchias Nehel / der sonsten andere Sachen vmb diese Zeit beschrieben / hat hievon gar nichts.