Topographia Germaniae
Durlach
<<<Vorheriger
Dunsdorff
Nächster>>>
Durnaw
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 61–62.
Durlach in Wikisource
Durlach in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T20]
[61]
Durlach.

Man will / daß diese Fürstlich-Marggräfisch-Badische Residentz Statt / jhren Nahmen von einem Thurn habe / welchen Rudolphus von Habspurg / als er wider den Marggrafen kriegte / sampt der Statt / zerstört habe: Vnd daß allhie Käyser Friederichs deß Ersten Bruder Conradus / wegen Ehebruchs / vmbgebracht worden sey / als er wider Bertholden von Zeringen gezogen.

Das Kloster GottsAw hat Graf Berchthold von Henneberg Anno 1010. bey dieser Statt gestifftet. Dann diese Grafen Durlach / vnd andere Orth am Rhein / vor Zeiten gehabt haben. Es hatte allhie / vor dem jetzigen Krieg / ein schönes Fürstl. Schloß / in welchem Marggraff Friderich von Baden Hof gehalten / auch darbey einen Fürstlichen Garten / vnd in der Statt ein wolbestelltes Gymnasium, bey welchem etliche Professores seyn vnterhalten worden. Vnd war die PfarrKirch auch wol zu sehen. Fr. Irenicus in Germ. exeg. Munster. in Cosmograph.

Es haben sich Ihre Fürstl. Gn. vnder dessen / weil Durlach in andern Händen gewesen / [62] ein Weil zu Straßburg / ein Weil zu Basel / vnd in dero Herrschafft Röteln / vnd auch noch hernach / da Sie / vermög GeneralFridenSchlusses Anno 49. dieses Durlach sampt Zugehörde / wider bekommen / daselbsten auffgehalten. Es seyn aber Ihre Fürstl. Gn. als das Haupt der Durlachisch-Badischen Lini / vnnd ältister Sohn Herrn Marggraf Georg Friderichen / so An. 1638. gestorben / im Jahr 1594. den 6. Julij gebohren worden / von dero ersten Gemahlin / Frawen Barbara / Hertzog Friderichs zu Würtemberg Tochter / die An. 1627. gestorben / haben sie bekommen. 1. Fridericum / An. 1616. den 21. Decemb. welcher von seiner Gemahlin / Frawen Christina Magdalena / Pfaltzgraf Johann Casimirs / so / vor kurtzer Zeit in Schweden / verschieden / Tochter / erzeugt / Christinam / Fridericum Magnum / vnd Carolum Gustavum. 2. Sibyllam Ann. 1620 den 5. Febr. 3. Carolum Magnum / Anno 21. 23. Martij / welcher Anno 1650. den 12. Januarij Fräwlein Mariam Julianam / Graff Georg Friderichs zu Hohenlohe / zu Schillingsfürst / Tochter / geehlicht. 4. Barbaram An. 1622. den 6. Junij. 5. Johannam / An. 1623. den 5. Dec. die sich an Herrn Joh. Banner / gewesten Schwedischen General Feldmarschallen / vnd An. 48. an einen Graffen von Thurn zu Vkermünde / verheurathet hat. 6. Fridericum / Anno 1625. den 13. April / von seiner andern Gemahlin / Fraw Eleonora / Gräfin zu Solms / der Laupachischen Lini / hat hochgedachter Herr Marggraf Friederich bekommen. 7. Gustavum Adolphum An. 31. von der Dritten aber / Frawen Maria Elisabetha Gräfin zu Waldeck; so An. 43. vnd der vierdten Gemahlin / Frawen Anna Maria / gebornen Frawen von Geroltzeck / so Anno 49. gestorben / haben Ihre Fürstl. Gn. keine Kinder erlangt; Was sonsten die gemelte Statt Durlach anbelangt / so sagt Crusius part 2. Annal. libro 2. cap. 20. daß Käyser Friderich der Ander / nach Abgang der Graffschafft Craichgöw / Durlach den Marggrafen zu Baden geschenckt habe. In dem nächsten Teutschen Krieg ist diese Statt etlichmal von vnderschiedlichen Partheyen / vnd darunder Anno 32. vom Grafen von MonteCuculi / eingenommen worden. Anno 44. lag der Weymarische General Leutenant Tupadel allhie / der hernach Anno 47. den 15. Mertzen / zu Basel gestorben ist.