Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Frauenberg

Topographia Germaniae
Frauenberg (heute: Frombork)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 26.
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Frauenberg Frauenburg /

So Cromerus Varmiam nennet / ist ein kleines Städtlein / in dem Theil Preussen / so dem König in Polen ohnmittelbar gehörig / im Hockerlande / und fast gar bey dem Frischen Haff (davon nicht weit das Wasser Schon fliesset / und alda es eine stattliche Wasserkunst hat) / gelegen. Ist sonst eigendlich dem Bisthum Ermeland / oder Heilsperg / zuständig; und Anno 1297. gebauet worden. Der Dom ligt auff einem Berge / und wohnen oben die Domherren herumb / so Teutsche / und Polnische Edelleuth seynd / siebentzig Dörffer / 70. Fisch-Teiche / und 2. Schlösser unter sich haben. Es werden viel guter Fisch deß Orths gefangen / so gar wolfeil seynd. In obgedachtem Collegio Canonicorum hat vor der Zeit auch der berühmte Mathematicus, Nicolaus Copernicus, gelebt / der A. 1453. alda gestorben / dessen Grabschrifft / wie Nicolaus Helduaderus part. 2. Sylvae Chronolog. Circuli Balthici pag. 126. bezeuget / also lautet:

Non parem Paulo veniam requiro,
Gratiam Petri neque posco; sed quam
In Crucis ligno dederis latroni, sedulus oro.

Anno 1460 in dem Krieg mit dem Teutschen Orden / haben die Polen / bey der Nacht / Frauenburg erdappt / und geplündert. Anno 1462. haben die Creutzherren denselben wieder belagert / so aber von den Polen entsetzt worden. Anno 1626. hat der König Gustav. Adolph. auß Schweden / dieses Städtlein eingenommen; so darauff abgebronnen ist.