Topographia Colonia et al.: Hammerstein

Topographia Germaniae
Hammerstein
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1646, S. 48–49.
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[48] Es ligt bey Andernach vber die Vestung Hammerstein / so auch Cöllnisch / nämlich / das veste Schloß / sampt einem Flecken / oder Stättlein / wie Theils sagen; die auch Ludelsdorff / vnd Feldkirch / in dieser Gegend gelegen / Stättlein heissen: Davon nicht weit das Schloß Wied gelegen / so von dem fürüber fliessenden Wässerlein / den Namen hat / vnd das Haupt dieser Graffschafft ist; davon Freherus part. 2. Orign. Palat. cap. 15. fol. 78. zulesen. Ein Meil Wegs von Andernach / ligt ein Saurbronnen / Pönterborn genannt / welcher mit einem solchen Getöß herfür quillet / daß man solches auff etliche Schritt davon hören kan. Vnd ob er wol sehr kalt / so brodelt er doch / vnd erhebt sich / wie ein siedheisses Wasser. Ist den Bawersleuten sehr lieb / welche er / wann sie von Alter / vnd Arbeit / müde / vnd mit Hitz / vnnd Durst beladen seyn / wunderlich erquicket. Es hat in der Nachbarschafft auch andere Sauerbrünn / darunter der Heylbrunn ist / welcher nichts vnsaubers / vnd vnflätiges / als Pulver / oder dergleichen etwas / wann man es hinein wirfft / leydet; sondern solches / im Auffsieden / alsobalden außwirfft. Ja / wann man ihn im Becher auff einen Wein giesset / so macht er ein Getöß / mit ein wenig Schaum / als ob er mit dem Wein stritte; welches in den meisten andern Sauerbrünnen / die mit dem Wein gemischt werden / nicht zugeschehen pflegt. Ersteigt in die Nasen / vnd Hirn; wird von den Innwohnern / vnnd Benachbarten dieser Lands-Art / wo er entspringet / zum täglichen Getranck gebraucht / vnd ist wider viel Kranckheiten nutzlich; wie Johannes Guintherius Andernacus [49] de balneis, et aquis medicatis, an dem 134. Blat / schreibet.

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