Topographia Circuli Burgundici: S. Veit

Topographia Germaniae
S. Veit
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 244–245.
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[244] S. Veit / Fanum S. Viti. Diese Statt / so in dem Hertzogthum Luxemburg zu eusserst / gegen Mitternacht werts gelegen / hat den Namen daher bekommen / dieweil die sehr ansehnliche Pfarrkirch allda / diesem Heiligen zu Ehren ist geweihet worden / und eine andere / einer andern benachbarten Herrschafft / Nahmens Nudorff / Pfarrkirchen / so der H. Jungfrauen Marien zu Ehren erbauet / der zeitlichen Güter Bequemlichkeit halber / einverleibter hat. Umb das Jahr 1270. hat Walram von Falckenberg / und Montioye, dieses S. Veit besessen; nach welcher Zeit dieser Ort von Geschlecht zu Geschlecht / endlich auff Graff Wilhelmen von Nassau / Fürsten zu Oranien / doch als ein Lehen deß Hertzogthumbs Luxemburg kommen; deme König Philippus in Spanien denselben / Anno 1570. (al. 1566.) genommen; gleichwol hernach seinem Sohn Philippo, als er ihn loß / und nach den Niederlanden An. 1596. gelassen / neben andern seines Vattern Gütern / wieder zu geben / befohlen hat. Es ist S. Veit zimlich groß in ihrem Begriff / ligt lustig / hat Mauren / Thor / [245] Thürn / und Gräben / auch ein ansehenliches Schloß. Das Land herumb ist weit / eben / und zu allerhand menschlichen Nutzbarkeiten gar bequem / so zwar keinen Weitzen / aber gnugsam Rodgen und Habern trägt. Die Bürger allda seyn in Waffen sehr wol abgericht; daher sie auch An. 1593. an S. Anthonii Tag / Graff Philipsen von Nassau / und die Holländer männlich abgetrieben haben; wie Bertelius berichtet. Anno 1632. ist S. Veit von den Staatischen überrumpelt worden.