Topographia Circuli Burgundici: Gravemachern

Topographia Germaniae
Gravemachern (heute: Grevenmacher)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 232.
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[232] Gravemachern / Comitis Macra, GrevenMacheren Gleichsam deß Graven (zu Luxemburg) March / oder Marck / weiln dieses Stättlein scheinet / daß es das Luxemburger Land / von dem Fürstenthumb Lothringen absondere / und ein Schlüssel zu dem Luxemburgischen seye; wie es dann auch einen Schlüssel im Wappen führet. Das Lager dieses Stättleins ist über die massen lustig / und mit vielen Bergen umbgeben / an welchen / bey guten Jahren / herrlicher Wein und bißweilen auff die 300. Fuder / den Burgern / wächst. Die Mosel laufft dardurch. Vor Jahren war diß Stättlein mit vielen Häussern gezieret; aber Anno 1552. nahm solches Marggraff Albrecht von Brandenburg mit Gewalt ein / und hausete allda mit Schwert / und Fewer / sehr übel; von welcher Zeit an es fast öde gelegen / und haben auch seithero sich die Bürger nicht mehr recht erholen können. Hat gleichwol noch da ein Spital / und wird das Stättlein durch einen Richter / und sieben Schöpffen regiert: ausserhalb der Mauer aber thut einer vom Adel / den sie auff Teutsch Land-Richter nennen / ins Königs in Spanien Nahmen / das Recht sprechen. Und dieses sagt Bertelius von seiner Zeit / umbs Jahr 1605. der auch am 181. Blat schreibet / daß vorgedachter Marggraff damaln Wasserbillich / oder Aquaebillichium, den ansehenlichen Flecken Remick an der Mosel; Item das Stättlein Königs-Macheren / zusampt dem Flecken Kettenhoven / in die Aschen gelegt habe. Anno 1645. hat der Marschall von Touraine, mit seinen Frantzösischen Völckern / Gravemachern auff discretion erobert / und 200. darinn gelegne Spanier untergestossen; wie in Tomo 5. Theatri Europ. fol. 962. b, stehet.