Topographia Braunschweig Lüneburg: Franckenberg Closter

Topographia Germaniae
Franckenberg Closter (heute: Frankenberger Kirche)
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Fredelsheimb
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 83.
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Franckenberg Closter.

Das Kloster Franckenberg / so jetzund in der Goßlarischen Ringmauren gelegen / vormals aber vor der Statt Goßlar gestifftet seyn soll / gehört / sampt seinem Außhofe / zu dem Fürstenthumb Wolffenbüttel; dieses Kloster soll von Conrado, Bischoffe zu Hildesheimb / seine Fundation bekommen haben.

Deß Klosters Außhoff Bodenstein / worbey Elffen Teiche verhanden / ist zwischen dem Häinberge / vnd der Braunen Haide / vnter den Hogensteinen / gar lustig belegen / daselbst vor dero Zeit auch die Closter-Jungfern ihre Wohnung gehabt / so aber nachmals vor vngefehr siebentzig Jahren eingeäschert worden / Gestalt sich dann etzliche rudera davon annoch befinden / daß berührtes Closterhoff viel in weiterm Begriff zu dero Zeit gewesen / als jetzo. Das Dorff Bodenstein / nebenst denen darzu gehörigen Höltzungen / soll dem Closter Franckenberg von denen von Wolmoden / auß dieser Andacht / daß sie ihre ordentliche Begräbnuß in mehrberührtes Closter Franckenberg vor Goßlar haben wollen / consecriret vnd zugewandt worden seyn.

In diesen nechst vorgangenen Kriegeszeiten ist der Hoff Bodenstein / sampt dem Dorffe / erstlich Anno 1625. vmb Martini von der damahlich hereinbrechenden Wallensteinischen Armada / gantz in dem grund außgeplündert / das Ackerhauß vffm Hofe in die Asche gesetzet / auch nach deme / wie der König auß Dennemarck von dem Keyserlichen General Tilly vor Lutter am Baremberge geschlagen / abermals jämmerlich geplündert / vnd letzlich von der Tillyschen durchgehenden Armada / so von dem König auß Schweden bey Leipzig niedergelegt / vnd sich nacher der Weser reteriren wollen / derogestalt ruinirt / vnd in eine solche Verwüstung gesetzet worden / daß erstlich Anno 1650. die annoch lebende Einwohner / auch Frembde / angefangen wieder zu bawen / vnd damit auch also continuiret / daß nunmehr es zu zimblichen Stande hinwiederumb gerahten.