Topographia Braunschweig Lüneburg: Bardorff

Topographia Germaniae
Bardorff (heute: Bahrdorf)
<<<Vorheriger
Bardewik
Nächster>>>
Baremburg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 47.
[[| in Wikisource]]
Bahrdorf in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T9]
[47]
Bardorff.

Das Fürstliche Wolffenbüttelische Ampthauß Bardorff / ist / dem Ansehen nach / ein sehr alt Gebäwde / soll anfänglich von etzlichen vom Adel / so ein Raubnest darauß gemacht / seyn erbawet / dieselbige aber von Hertzog Henrich dem Lewen davon vertrieben worden. Sonst ist das Hauß auß dem Grunde auffgemauret / vnd in das Vierdte gebawet / hat ein feines Ansehen / vnd gehet vmb das Hauß ein grosser Teich / so sich selber mit Hechten / Barschen / vnd Speisefischen besetzet; Imgleichen auch ein breiter Wassergrabe / so sich mit Carutschen besetzet / vnd ist also ein zimblich festes Hauß: Es ist auch an einem nicht vnlustigen Orte / vnd an einem Ehlern Bruche gelegen / vnd gehet ein kleiner Wall vmbs Hauß / zwischen dem Teiche vnd Wassergraben / darauff herrliche Borstapffel / vnd andere gute Bäume stehen; hat eine lustige gegend / der Ackerbaw aber ist wegen deß sandichten Bodems schlecht: Dagegen aber ist dieses Ampthauß mit schönen Holtzungen von Gott dem Allmächtigen begabet / kan auch dabey ein zimbliche Viehzucht gehalten werden. In diesem letzten Kriege / vnd in anno 1642. ward von den Schwedischen / vnter dem Obristen Marquord Ernst von Pentz / nächtlicher Zeit durch eine Renne ins Brauhauß gestiegen / vnd das Ampthauß eingenommen / die Gemächer / Stuben / vnd andere Gebäwde sehr ruiniret / so aber nachgehends von dem gnädigen Landesfürsten wieder repariret worden.