Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Zobten

Topographia Germaniae
Zobten (heute: Sobótka)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 191.
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Zobten.

Ein Städtlein / im Schweidnitzischen Fürstenthum / samt einem Closter / an den Gräntzen / gegen dem Fürstenthum Brig / und unten am Zobtenberg gelegen / welcher Berg sonsten der Zottenberg / Zotensis, Zabothus, und Silensis, oder Silentius, und der Schlesier Wetterhan / oder Zeiger / genant wird / und sehr hoch ist. Er ligt 2. Meilen von der Stadt Schweidnitz / und hält in seinem Umfange 14. tausend Schritt. Wann er eine Haube / oder Gewülcke / auffsetzet / und trübe ist / so folget gemeiniglich ein Regen; ist es aber in der Höhe fein liecht / und helle / so bedeutet es schönes Wetter. Auff diesem Berg hat um das 1103. und nachfolgende Jahr / deß Petri Duvini, dessen oben bey Breßlau gedacht worden / Vatter / ein Dennemärckischer reicher Graf / seinen Sitz gehabt. Anno 1428. hat Hanß Cholda / ein Hussitischer Hauptmann / den Zottenberg / mit dem vesten Schloß / eingenommen / sich hinein gesetzt / das umligende Land hart bedränget; darauß ihn endlich die zu Breßlau / und Schweidnitz / mit Gewalt entsetzen müssen. Anno 1471. als sich abermals Rauber auff diesem Schloß befunden / seyn die Breßlauer / mit anderer Städte Hülff / wieder darfür gezogen / zerschleifften es gar / ausser / daß sie / zum Gedächtnuß der starcken / und gewaltigen Vestung / etliche Stück Mauer stehen liessen. Anno 1543. den 29. Heumonat / fiel der hohe Thurn auff dem besagten Zottenberg selbsten ein. Es wird auff diesem Berge ein schöner gar dunckel-grüner Marmel gebrochen; wie im 4. Buch der Schlesischen Chronik / am 3. Capitel / und 13. Blat / stehet.