Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Wittigenau

Topographia Germaniae
Wittigenau (heute: Třeboň)
<<<Vorheriger
Winterberg
Nächster>>>
Wodnian
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 84.
[[| in Wikisource]]
Třeboň in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[84]
Wittigenau / Wittingau / Trzebon.

Ist eine Stadt / und Schloß / in dem Bechyner Cräiß / gegen Oesterreich ob der Ens / und nahend einem gar grossen See / und etlichen kleinen Seen / gelegen. Als der letzte Herr und Fürst von Rosenberg / Peter Wock Ursinus, die Stadt Crumau dem Käiser Rudolpho II. überlassen / hat er hernach biß an sein Ende allhie Hof gehalten. Folgends haben die Herren von Schwanberg / als deren von Rosenberg / Erben / auch allhie ihre Hofhaltung angestelt: Als aber diese Rosenbergische / oder Schwanbergische Güter / wegen der Böhmischen Händel / zur Cammer gezogen und confiscirt worden; so sollen mit der Zeit Ihro Käiserl. Majestät / Ferdinandus III. diese Herrschafft dero Fr. Schwester / Fr. Caeciliae Renatae, Königin in Polen / verehret / und sie dero Majestät gehöret haben; wie in der Franckfurtischen Frühlings-Relation / deß Jahrs 1638. stehet. Es hat gleichwol diese Stadt Wittigau / oder Wittingovia, zuvor unterschiedliches außgestanden. Dann sie Anno 1618. zum grösten Theil durch Feuer verdorben: hernach Anno 19. hat sie Graf Bucquoy, und darauff die Böhmen wieder erobert; deren Besatzung sich folgends lang gewehret / biß solchen Ort die Käiserlichen Anno 1622. umb den 10. Mertz / wegen Hunger / mit Beding erobert haben. Und wird dieses Wittingau heutiges Tags / unter die Vestungen in Böheim gezehlet.