Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Jaromir

Topographia Germaniae
Jaromir (heute: Jaroměř)
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Joachimsthal
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 35–36.
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Jaromir.

Dieses ist eine auß der Königin in Böheim Städten / zwischen dem Schloß Smirschitz / und dem Städtlein Nachodt / auff dem Weg von Prag nach Breßlau / zwischen den Wassern Elb und Vpawa / so unter der Stadt zusammen fliessen / nahend der Grafschafft Glatz / gelegen. Anno 1420. den 26. Christmonats / hat der [36] Hauptmann allhie / das Volck / so zum Gebet zusammen kommen / überhaschet / in der Kirchen viel todt geschlagen / und die Roß auß dem Kelch von dem gesegneten Wein trincken lassen; Aber das folgende 21. Jahr kam den 3. May der Zischka für Jaromir / allda es erstlich hart hielte / und von seinem Volck auff die 1616. im Sturm todt blieben. Endlich ward accordirt / aber von den Taboriten der Vergleich nicht gehalten / sondern der Burger viel todt geschlagen / Frauen und Jungfrauen ins Wasser geworffen / und den 15. May 18. Pfaffen verbrennet. Anno 1423. im Augustmonat / ist diese Stadt / durch ein unversehenes Feuer / gar außgebronnen. Siehe Theobaldum vom Hussiten Krieg / und Boregk in der Böhmischen Chronik. Es findet sich anderswo / daß diese Stadt Anno 1448. und 1548. auch gantz außgebronnen ist. Käiser Carl der Vierte hat allhie ein Closter gestifftet / und geregulte Chor-Herren hinein gesetzt. In der Franckfurter Frühlings-Relation deß Jahrs 48. stehet / daß Jaromir 15. Meilen von Prag lige / und daß sie den 19. 29. Jenner dieses 1648. Jahrs von den Schwedischen außgeplündert worden.