Topographia Bavariae: Monheim
Der Hanenkam / so sonsten ein Theil vom SchwabenLand ist / vnd vom Martino Crusio, pagus Gallinaceae cristae genandt wirdt / stößt an das Rieß / vnnd an die Thonaw / gegen Rain / vnnd bey Harburg an das Hartfeldt. Es fängt diß Ländlein an / beym Closter Keyßheim / nicht fern von Thonauwerth / vnd gehet nach der Zwerch für Monheim / Steinheim / Truhedingen / Fünftstatt / vnnd Wolstatt; wie Munsterus schreibet. Es ligt daselbst / vnder andern Orthen / auch das Stättlein Monheim. 3. Meylen von Weissenburg / vnd 2. von Thonauwerth / so zum Fürstenthumb Newburg / vnnd also in den Bäyerischen Cräyß gehörig ist; allda man viel Nadel machet. Vnd hat besagter Munsterus, seiner Zeit 63. Nadelmacher daselbst gezehlet. Aventinus sagt libro. 8. fol. 413. a. daß in dem Krieg / den Hertzog Ernst vnd Wilhelm / Gebrüder / zu Mönchen / wider ihren Vettern / Hertzog Ludwigen im Bart / zu Ingolstatt / geführet / ihre Helffer / die Graffen von Oettingen / dieses Stättlein Monheim / daß gedachter Hertzog Ludwig Herrn Jobsten von Abensperg gegeben / gewonnen haben.
Es hat / vor Jahren / ein Jungfraw Closter allhie gehabt / in welchem ein Theil von S. Walpurgs Cörper / auff Bitt der Jungfrawen Luibillae, dahin gebracht / auffbehalten worden. Gretserus, im Register der Bischöffe zu Aichstätt / sagt / daß vnder dem Bischoff Erchambaldo, oder Erchanboldo, welcher den 19. Septembris / Anno 902. gestorben / ein Theil der Reliquien von S. Walpurg / von Eichstatt / zum Closter in Monheim / deme Liubilla, oder Lioba, als Abbtissin / vorgestanden / gebracht worden seye. Aber / dieses Closter ist entweder im Krieg / oder durch andere Vrsach / wider abgegangen. Dann / vnter anderm / An. 1462. die Augspurger diese Statt / oder Stättlein / eingenommen / verbrandt / vnd desselben Mawren niedergeworffen haben; wie Carolus Stengelius, part. 2. Rer. Augustanar. berichtet.