Topographia Bavariae: Mönchen

Topographia Germaniae
Mönchen (heute: München)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 44–52.
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Mönchen.

Ist nicht allein die HauptStatt in Ober- sondern in gantz Bäyern / vnd der Zeit die Churfürstliche Residentz vnnd Hoffhaltung; da ingleichem ein Fürstliche LandsRegierung / RentAmpt / vnd das obriste Hoffgericht ist / dahin von allen andern Gerichten; auch von den Regierungen / geweigert vnd appellirt werden kann; vnnd bestehen solche Gericht / Regierung vnd Ampt / vom Obristen; vnd geheimen Cantzler / geheimen Räthen / Item Praesidenten / Cantzlern / Hoff- vnd CammerRäthen / Obristen Jägermeister / Rentmeister /Castnern / Casten Gegen-schreibern / Ober- vnnd Vnter-Richtern / Zöllnern / etc. welchen so wol in civilibus, criminalibus, politicis, als andern Sachen / nachgesetzte Landgericht / etc. vnderworffen seyn; als Schwaben / Wasserburg / sampt der Statt / Traunstein / sampt der Statt dieses Namens / Reichenthal / sampt der Statt / Marquartstein / Aurburg / Rosenheim / Aibling / Töltz / Wolfertzhausen / Starnberg / Weilheim / sampt der Statt / Murnau / Schongaw / sampt der Statt / Rauchleschenberg / sampt der Herrschafft HohenSchongau / Landsberg / sampt der Statt / Möring / Friedberg / sampt der Statt / Aicha / sampt selbiger Statt / Rain / sambt selbiger Statt / Wemdding / Ingolstatt / sampt der Statt / Kösching / Schrobenhausen / mit der Statt / Pfaffenhofen / sampt der Statt dieses Namens / Voburg / Newstatt / mit der Statt / Abensperg / sampt der Statt / Riedenburg / Mainburg / Crantsberg / vnd Dachaw. In welche Landgericht viel Märckt / als Schwaben / Gräfing / Rosenheimb / Aibling / Töltz / Wolfertzhausen / Holtzkirchen / Murnau / Diessen / Kiebach / AltenMünster / Aindlich / Immenhofen / Bettmeß / oder Petmeß / Kösching / Hohenwart / Geisenfeld / Voburg / Sigenburg / Pföring / Gaimersheim / Aldtmanstein / Rohr / Riedenburg / Mainburg / Dachaw / Bruck / etc. in die 39. Clöster / 79. Schlösser / 126. Adeliche Sitz / vnd 245. Hoffmarchen / neben einer grossen Anzahl Landgerichtischer Dörffer / Ainsichtiger Höff / vnd dergleichen

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[45] Güter / gehören sollen. Vom Nahmen vnd Anfang dieser löblichen Statt Mönchen / schreibet Aventinus in seiner Bäyerischen Chronick / im 6. Buch / am 369. a. Blat / also: Hertzog Heinrich der XII. in Bäyern / hat die Statt Mönchen gebawet / auff deß Closters von Schefflarn Grund / darumb man es die Statt Mönchen hat genennet / vnd führet einen Mönch für ihr Wappen. Damals war deß Saltzhandels Niederlag zu Pfering / vnderhalb Mönchen / gieng die Straß von Reichenhal / durch Wasserburg / gehöret dem Stifft Freising zu. Hertzog Heinrich verbrennet die Statt Pfering / brach die Brück vber die Iser ab / legt Maut vnd Zoll / die Straß vnnd allen Handel / in seine Statt Mönchen. Vnd dieses sagt Aventinus in seiner Teutschen Chronic: Hergegen das zu Basel getrucktes Lateinisches Exemplar fol. 396. sagt also: Veringiorum vicus (Veringen ) infra Monachium ad quintum lapidem, tum municipium Fruxinensis Pontificis, ubi emporium, mercatus Salis, atque Pons, erat. Henricus D. Bojorum, noctu, de improviso Veringios occupat, diripit, pontem demolitur, aedificia igne concremat, Salinas, Salinarios, omnes, pontem, portorium, in Monachium, novum oppidum, transfert, illà posthac Salem devehi jubet. Albertus, Episcopus Fruxinensis, ad Imperatorem, qui ex Italia redierat, se confert, in juriam sibi illatam à Duce Bojorum commemorat, opem Caesaris implorat etc.

Andreas Brunnerus libr. 12. Annal. p. 502. seq. sagt / daß vorhin allhie an dem Gestade der Isar ein MeyerHoff (oder Weyler) gestanden / der von den Mönchen zu Schefftlarn / als denen er gehöret / den Nahmen gehabt. Hertzog Heinrich der Löw / habe den Saltzzoll auff der Veringer Brück / so in der Bischoffe von Freising Cammer pflegte zu kommen / von dannen zu bringen gedacht; darüber es zu den Waffen gerathen / Veringen vertilget / vnnd die Brück abgeworffen worden. Welches dann die Gelegenheit gewesen / auß besagtem Weyler vmb das Jahr 1175. diese Statt Mönchen zu erbawen. Vnd meldet er im 13. Buch / am 647. Blat / dz endlich die sach zwischen Bischoff Otten / so An. 1210. gestorben / vnnd Hertzog Ludwigen in Bäyern / deß Saltzzolls halber / gegen einer gewissen Summa Gelts / verglichen worden seye. In einer geschriebenen Verzeichnuß stehen folgende Wort. Es ligt Mönchen in Vindelicia, am Wasser Isara / so auß dem Anstoß deß Italianischen Gebürgs entspringet / zwischen zweyen berühmbten Flüssen / dem Lech / gegen West / vnd dem In / gegen Ost: Gegen Mittag siehet die Statt das Tyrolisch Gebürg an / gegen Auffgang schöne liebliche Gärten / mit Bächlein / dahin geleytet. Ist ein vberauß schöne Statt / vnd wird erachtet / daß kein schönere Fürsten-Statt in Teutschland zu finden seye; da doch der Boden herumb nicht sonderlich fruchtbar / vnnd allda nichts / als KornFrüchten / wachset. Anno 1175. ist sie mit einer Mawer umbfangen; Anno 1208. vmb ein gutes gebessert / vnd damals auch der Spital erbawet worden. Anno 1315 hat Käyser Ludwig der Vierdte sie erweitert / newe Gräben herumb geführet / vnd sie inwendig mit schönen Gebäwen gezieret / daß sie nach vnd nach zu solcher Herrlichkeit kommen. Auß der Isar lauffen etliche Canäl durch die Statt / in welcher / vnd ausser derselben / es vil Mühlen; schönes Brunnenwerck / mit springenden Röhren / vnnd außgehawenen Bildern hat: Die Handwercker / sonderlich Glaser vnnd Seidenweber / seynd da im Wolstandt / vnd vor kurtzer Zeit vber 18000. Herdtstätte / sammt einer grossen Menge Volcks / auch vil frembde ansehnliche Fürsten / Graffen / Herren / vnd vom Adel / allda gewesen. Die Häuser seyn groß / schön vnnd prächtig erbawet / haben artige Manier mit den WasserAymern / das Wasser hoch hinauff zu ziehen / vnd zu schöpffen / vnd seyn solche / sonderlich auff dem Marckt / schön gemahlet. Es hat vmb die Statt von Jagen / Weydwerck / vnd Fischerey / ein sehr lustige Gelegenheit; lichte Wäld / viel See vnd Weyher. Vnd dieses meldet erwehnte Verzeichnuß. Zu welchem andere thun / daß obbesagter Fisch- vnd Schiffreicher Fluß / die Isar / im Tyrolischen Gebürg entspringe / darüber allhie ein steinerne Brücken gehe; die Statt liege sehr schön vnd eben / werde für eine der schönisten Stätte in Teutschland gehalten; vnd bey [46] wenig Jahren hero / nach der Schwedischen Eroberung / sehr bevestiget; habe weite / tieffe Wassergräben / sehr schöne / weite / saubere Gassen / vnd ansehenliche steinerne Häuser / so fast auff gleiche Manier gebawet; die innere Weite werde auff 500. Schritt gerechnet; der Lufft seye allda gar gesundt; habe einen schönen Marckt; auff welchem vnlängsten von rotem Marmor / ein Säul auffgerichtet worden / auff dessen Spitz oder Höhe / die Mutter Gottes mit dem Kindlein Jesu / im Mond stehend / alles stattlich vergüldet / zu sehen. Gebe stattlichen Handel allda mit Wein / Saltz vnd Geträyd; vnd werden järlich 2. vormehme Märckt- oder Messen gehalten / die erste am Sontag nach der H. drey König Tag; die ander auff S. Jacobi im Sommer; zu welchen Zeiten Comoedien / Ritterspiel / Schlittenfahrt vnd Auffzüge der Geschlechter / mit ihren Frawen vnd Kindern / durch die Statt / offentliche Gastunge auff dem Rathhause / Täntze vnd dergleichen / gehalten werden; habe 4. Thore; vnd gegen Morgen die Statt Wasserburg; von Abend Augsp. von Mitternacht Freysingen; vnd vom Mittag sehr lustige vnnd köstliche Fisch habende See / vnd gantz anmüthige Wäldlein / so sich allenthalben herumb / mit allerhand Gewilde / sonderlich vielen Hirschen / sehen lassen; vnd sehe man das Tyrolisch Gebürg / gegen Mittag / gleichsamb vor der Thür liegen. Der StattRath bestehe von 36. Personen / deren vier vnd zwantzig deß äussersten / vnnd zwölff deß innern Raths / vnd darunter sechs Burgermeister / vnnd seye in dem Rath eine gute Anzahl Geschlechter. Der Statt-Richter seye gemeinlich eines alten Adels / so grosses Ansehen / vnd vber das Blut zu richten habe. Was zu gewissen Jahren / auff dem Fronleichnambs Tag / vor herrliche Sachen / vor diesem zu besichtigen gewesen / vnd deßwegen von ferrnen Orten / eine grosse Menge Volcks sich allhie befunden / das könne man nicht genugsamb beschreiben; wiewol in Georg Braunen Stättbuchs vierdten Theil (Item im dritten Theil der Bäyerischen Chronic Brunneri, lib. 14. pag. 814.) etwas davon Anregung gethan werde; in welchem / wie auch beim P. Bertio lib. 3. rerum German, Casp. Ens in seinen deliciis apodemicis per Germaniam, pagin. 44. seqq. Matth. Dreslero, in seinem Stätbuch / vnd bey andern / so von Stätten / vnd Teutschen Sachen geschrieben / von den obstehenden Sachen einen mehreren Bericht; vnnd daselbsten auch / was etwan dieser Statt für Vnfäll begegnet / vnnd allda vorgeloffen / zu finden. Vnnd seyn in Anno 1285. 180. Juden allhie verbrandt worden. Vnd schreibet Aventinus libr. 8. folio. 398. a. daß Anno 1327. den 14. Hornung / zu Mitternacht / ein groß Fewer bey Anger / in dem FrawenCloster / aufgangen / vnd wol der dritte Theil der Statt / sampt S. Peters Kirch / mit dem Chor vnnd Spittal / auch das Thal / vnnd die alte Veste / verbronnen. Anno 1403. nahmen Hertzog Ernst vnnd Wilhelm / Gebrüder / so vor fünff Jahren von hinnen vertrieben worden / diese Statt wider ein / liessen 4. Rathsfreund köpffen; die vbrige / so man bekommen / musten ein gantzes Jahr einen Strick am Halß tragen: Die Bürger halffen den Fürsten / brachen die Thor auff / machten ein Loch in die Mawer / bey dem Schmerthor / da noch ein Löw / in einem Garten gemahlet stehet; saget gemeldter Aventinus, in angezogenem Buch / am 410. a. Blat; der auch hernach schreibet / daß im Jahr 1418. den 22. Aprilis / der meiste Theil dieser Statt verbronnen seye. Anno 1632. den 7. 17. Mai ist der König auß Schweden / Gustavus Adolphus, auff getroffenen Accord / allhie eingeritten / vnnd hat mit Pfaltzgraff Friderico, etc. sein Losament im Schloß genommen / vnd ward vmb die Statt ein Lager gechlagen. Den achten Maij ist er in die Zeughäuser gangen / vnd hat die schönste herrlichste Stück / vnnd darunter Theils mit sonderbahren Wappen / so vergraben gewesen / durch Verrätherey etlicher Bawren / wie man berichet hat / in grosser Anzahl gefunden / so er aufladen lassen / vnnd hat die Statt ein grosse Summa Gelts vor die Plünderung geben müssen. Am Auffahrts Tag war die erste Lutherische Predigt im Schloß / die newe Veste genant / gehalten; darbey der König mit gesungen: Nun frewt euch lieben Christen gemein / etc. Nach Mittag ist er in die Kirch zu vnser lieben Frawen geritten / vnd hat die Römisch Catholische Caeremonien / bey der

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[47] Auffahrt gesehen / vnnd in der Kirche Gelt vnter das Volck geworffen; wie dieses vnnd mehrers / so damals vorgangen / in vnderschiedlichen Relationen vnd Berichten einkommen ist. Es hat vor Zeiten auch Juden allhie gehabt / deren An. 1285 mehr / als 180. mit sampt ihrer Synagog oder Schul / verbrandt / vnnd an dasselbe Orth / ein ChristenKirch solle erbawet worden seyn. Vnd wirdt auffgezeichnet gefunden / daß im Jahr 1388. allhie ein Jubel Jahr gewesen / so 5. Monat gewäret / bey welchem sich alle Tag in der Statt / in die 6000. frembder Leuth sollen befunden haben / vnd daß man etliche Heyligthumber von Andechs hieher gebracht habe. Vnder den Sachen / so allhie vornemblich zu sehen /leuchtet herfür obgedachte HauptKirchen zu vnser Frawen / welches ein schönes grosses Gebäw / mit einer schönen Cantzel / vnd 2. hohen gleichen Thürnen / gezieret ist / deren jeder 355. Staffel / oder 333. Werckschuh / hoch ist; darinn feine Glocken / auch in der Kirchen sehr schöne Altär / vnd ein schöne Orgel / so sehr grosse Buchsbäume geträhete Pfeiffen hat. S. Bennonis Reliquien seyn beym Chor; daherumb etliche Kleynodien / Heyligthumb / vnnd köstliche Sachen seyn. Es liegen in dieser Kirchen / oder Thumb / Käyser Ludwig der Vierdte / oder / wie theils rechnen / der Fünffte diß Namens / vnd andere Hertzogen vnd Hertzoginnen auß Bäyern / begraben. Ist erstlich eine Capell gewesen / hernach Anno 1271. von S. Peters Pfarrkirch abgesondert / vnd selbsten zu einer Pfarr gemacht / folgends solche alte Capell abgebrochen / vnd Anno 1468. diese herrliche schöne Kirchen / wie sie jetzo zu sehen / zu erbawen angefangen / vnd vom Hertzog Albrechten auß Bäyern / ein CollegiatStifft dahin verordnet worden / darzu die 2. Collegia, Illmünster / mit den Reliquien deß Arsatii; vnd Schliers / ab dem Gäw gebracht / vnnd Anno 1499. mit diesem Stifft vereyniget. Es hat solches einen Probst / Dechant / vnd 13. regulirte Chor Herrn / dessen erster Probst vmbs Jahr 1500. Johannes Neunhauser worden ist. Hievon schreibet H. Stengelius, in Hierologia, pagin. 265. also: Monachii, in D. Deiparae, Virginis Basilica amplissima totius Bavaiae, tumulum Ludovici IV. Imp. Maximilianus Elector demum nostro aevo Mausoleo absolutis. artis, splendorisq verè Regii exornavit. Von deß Heyligen Bennonis, gewesten Bischoffs zu Meissen / Reliquien in dieser Kirchen / ist ein eignes Buch in den Truck gegeben worden; darinn seine Wunderwerck / wie auch beym Hieronymo Emsero, in dessen Leben / zu lesen. Er ist Anno 1106. im 96. Jahr seines Alters / gestorben / Anno 1576. auß Meissen / hieher auff Mönchen / vnd folgends im Jahr 1580. in die gemeldte Kirch gebracht worden; von welcher Zeit an / die Pest niemals zu Mönchen regiert hat; wie Raderus volumine 3. Bavariae Sanctae, pag. 181. berichtet.

Zum Andern / ist zu sehen die Jesuiter-Kirchen / auff Italianische Manier sehr schön gebawet / die hüpsche Gemählde / schöne Altär / sonderlich einen grossen / im Chor / hat / vor welchem Chor ein schöne silberne Oel-Ampel / so 50. Marck Silbers wiegen soll / hanget. Vornen vnter dem Chor seyn die Fürstliche Begräbnussen / vnd ist Hertzog Wilhelms in Bäyern Gemahlin Renata, Hertzogin auß Lothringen / so An. 1602. gestorben / die erste / welche allhie in einem Zinnern Sarck / in ein Gewölblein / gelegt worden. Es seyn in dieser Kirchen zwo Orgeln neben einander / vnnd gescheibweiß herumb vergätterte Borkirchen. Das Pflaster ist von schönem Marmolstein. Hinder dem Chor hat es vnderschiedtliche Gemach von Zellen / darinnen der Jesuiter Schatz / einer grossen Summen Gelts / wie man sagt / werth / liegen solle: Wie dann / bey dieser obgedachten Schwedischen Einnehmung der Statt / weder dieser / noch andern Kirchen / nichts solle Schaden geschehen / sondern denselben guter Schutz gehalten worden seyn. Bey ihrem Meßgewand haben sie eine schöne Capell / vnnd vnder derselben ein Gewölb / zu ihren Begräbnussen. Die Kirchen von aussen hat zwey HauptThor / einen schönen Vordertheil / da oben auff Christus ist / mit dem Apfel / vnder ihm Hertzog Otto in Bäyern / vnd vnder diesem sechs andere Hertzogen: Item wider 6. Hertzogen / vnd Käyser / alle in weiß Marmolstein gehawen / vnd von LebensGrösse. Vnder den letzteren sechsen ist Hochgedachter [48] Hertzog Wilhelm / welcher eine Kirch in der Hand hält / dabey etliche Wort stehen / so da anzeigen / daß er dieser Kirchen Stiffter seye. Zu vnderst zwischen den zweyen Thoren ist in Glockenspeiß der Ertzengel Michael / mit dem Drachen / sehr schön vnd groß / darunter das Bäyerische Wappen auch in Metall gegossen. Das vnder Paviment oder Estrich / in der Kirchen / ist gewirffleter weise / mit blaw vnd weissem Marmolstein / gepflästert; vnnd siehet im vbrigen diese Kirch auß / als ob sie gar kein Säul hätte. Das Collegium, so daran ist / vnd von dessen Stifftung in tomo 2. Metrop. Salisb. Hundii, folio 404. seqq. zu lesen / hat ein vberauß grosse Weite / also / daß / der Grösse halber / wol ein König darinn Hoff halten könnte. Hat vnterschiedliche grosse Höff vnd Gärten / grosse vnd kleine Zimmer / in starcker Anzahl / auch hübsche Speißstuben / etc. Schulen / Saäl / etc. vnd 800. Creutzfenster. Man hat vor diesem erachtet / daß es seines gleichen in Europa nicht habe / vnnd daß es das fürnehmbste newe Gebäw / nach dem Escurial in Hispanien gewest seye. Neben diesen zweyen ist auch S. Peters Pfarr- vnd andere Kirchen / vnnd darunter der Franciscaner zu sehen / allda ein schönes Uhrwerck / so den Englischen Gruß schlägt / darzu ein Engel posaunet / vnd hat es in diesem Closter auch ein feine Bibliothec. Es liegen allda im Chor / Bruder Bona gratia von Pergamo, der An. 1340. vnd Bruder Guilielmus Ockam, der Anno 1347. gestorben / welche Käyser Ludwigs deß Vierdten Sach / wider den Papst / auffs hefftigste vertheydiget haben. Besiehe gemeldte Metrop. Salisb. fol. 343. seqq. von disem Closter: Daselbsten auch tomo 2. von dem NonnenCloster / vnnd Abbtey S. Francisci Ordens / zu S. Jacob am Anger genant / so Käyser Ludwig der Vierdte / gestifftet / zu lesen ist.

In diesem NonnenCloster zu S. Jacob am Anger / S. Francisci Ordens / ruhet die Heyl. Agnes / Käyser Ludwigs deß Vierdten Töchterlein / so von 7. Jahren alt an der Pest darin gestorben: wie auch Hertzogs Alberti Pii in Bäyern Tochter / Barbara, An. 1472. im 17. ihres Alters / verschieden; auff die / innerhalb 14. Tagen / eine andere Jungfraw / vnd Nonne / vnd so fort an / allwegen auff den 14. Tag / eine auß disem Closter gefolget / biß deren 20. gestorben seyn; wie abermahls Raderus vol. 2. Bavariae Sanctae, folio 334. vnd 341. schreibet. Sonsten hat in demselben Käysers Friderici IV. Tochter / vnnd deß Hertzogen Alberti Sapientis in Bäyern Gemahlin / Fraw Kunegund / so Anno 1520. diese Welt gesegnet hat / nach ihres Herrn Tode / mehr als zwölff Jahr gelebt.

Von Weltlichen Gebäwen ist allhie sonderlich das Churf. Schloß / oder Pallast / die newe Veste genandt / zubesichtigen / welches wol ein König. Gebäw ist / so im Eingang einen langen / schönen perspectivischen Hoff hat / durch welchen man in einen grossen runden Hoff (darinn ein schöner grosser Röhrkasten mit Bildern stehet) siehet. Gleich im Eingang der Veste / auff der rechten Seiten herunter / ist die Schloßkirchen / ziemblich groß / in welcher ein schöner HauptAltar / da auff den Seiten kleinere Altär stehen. Gegen dem Altar vber ist ein Boorkirche /darob die Musicanten sitzen. Auff der rechten Seiten deß Altars ist in der Höhe ein kleine Capell / oder Oratorium, auß welcher die Fürst. Personen herab sehen. Das Gewölb / vnnd Mauer ist gar schön zug- vnd rundeskenweiß / mit allerley Farben / von gegossenem vnd polirten Gypß / mit seinem Zusatz / gemacht: das Pflaster aber ist von Jaspis / Agat / vnd dergleichen Steinen / zusammen gesetzt. Der grosse Altar ist von getriebenem Silber / welche Tafel man herunterlässet / hinder welcher noch ein andere silberne Tafel / vnd also ein doppelter Altar / ist; darinn / wie auch auf demselben allerley Heyligthumb. Auff der lincken Seiten deß Altars / ist widerumb ein Altar voller Schubladen / wie ein Schreibtisch / vnd in einer jeden auch Heyligthumber. In einem langen Kasten liget / in einem Chrystalinen Trühlein / ein gantzes vnschuldiges Kindlein / so von König Herode getötet worden seyn solle / in dessen Seiten man noch einen Stich siehet / vnd da noch hin vnd wider die Haut über den Beinen ist. Vnd ist diese köstliche Capell An. 1607 erbawet worden / auf deren Altar man / an FestTagen / den Ritter S. Georgen setzet / von welchem der Grund / Pferdt vnnd Drache / Gold ist / die Zubereitung aber auß

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[49] Edlensteinen / von grosser Köstlichkeit ist / vnd wie man sagt / auff 300000. Gülden aestimiret wird. Die Stuben in dieser newen Veste haben schöne durchscheinende Oefen / dabey allwegen ein Cammer / vnd hat jedes Gemach noch ein neben Gemächlein. Die Camin seyn stattlich schön polirt / in deren Marmol man sich ersehen kan. Das Pflaster ist von Marmolstein / vnd allweg einer andern Manier. So ist auch an Gold vnd Mahlwerck nichts erspart worden. Alle Zimmer gehen durch / jmmer eins ins ander / vnd hat jedes noch seinen Außgang auff einen langen Gang. Vnder andern Zimmern ist auch ein grosse Tafelstuben / darinn stehet ein lange Tafel / darob man essen kan / mit einem Musicalischen Instrument darin / welches / wann man die Nägel zeucht / die besteckte Wellen aufflöset / vnd die Blaßbälg aufftreibet / von sich selbst spielet. Würde allhie zu lang / wann man alles beschreiben wolte. Wer von diesem allem / was so wol von den Kirchen / als dieser newen Veste / dem Ritter S. Georgen / vnd anderm / ein weitläufftige Beschreibung vnd Bericht zu haben begehrrt / der findet sie in Martin Zeillers Teutschen Reyß-Buchs erstem Theil / am 276. vnnd folgenden Blättern / vmbständlich: Daselbst auch von dem Antiquario, vnd den vralten Monumenten vnd Bildern / vnnd andern denckwürdigen Sachen. Vor dem Antiquario draussen ist ein Saälein / vnnd in diesem ein schöne Grotten / Bildweiß gemahlet / darinn ein schöner steinerne Trog / vnd vmbher Bilder von Corallen / Perlenmutter / Muscheln / allerley Ertz / Stein / Fischbein / vnd dergleichen Sachen zusammen gemacht / etc. Dieses Saälein gehet in einen schönen / grossen / gevierdten Garten / in vier Theil außgetheilet. Die Länder seyn mit weissem Marmolstein auffgesetzt / etc. wie in besagtem Reyß-Buch am 279. vnnd 280. Blat mit mehrerm darvon zu lesen. Zu Ende deß Gartens ist ein schöner grosser Fischweyher mit Blaw gefütert: Vnd stehet Anfangs / vom Garten an zu rechnen / auff Felsen / ein grosser Metalliner Mann / Item ein Weib / wie die Wasser Götter vnnd Göttin / die halten mit einander einen grossen Delphin vmb den Leib / welcher zum Maul auß Hauffenweiß Wasser speyet / vnd geusset. Auff neben Felsen / oder Bergen / seyn Wald-Teuffel / die spritzen auch Wasser. Gegen diesem Berg vber ist ein grosser Felsenberg / oder Grotta / darauff stehet ein groß Metallin Weibsbild / Lebens grösse / die hat auff jhrem Hut ein Eychen Laub / welches das Gehültz in Bäyern bedeutet: Vmb den rechten Arm hängt ein Hirschhaut / vnd Gewicht daran / das bedeut das Gewilde in Bäyern: In der lincken Hand hats eine Aeher / der bedeut das Geträyd: Bey den Füssen liegt ein Wein-Fäßlein / das bedeutet den Weinwachs in Vnter-Bäyern: Darneben ein Saltzscheiben / die bedeut das Saltz / vnd Saltzpfannen: Vmb den Berg her sein Fisch / Schnecken / Muscheln / die bedeuten das Wasser / vnd die Fisch: Vor dem Bild stehet ein grosser Hund vnnd Bär / die Hauffen Wasser außspeyen / welches dann / daß diese Thier so groß im Bäyerland fallen / vnd gefunden werden / bedeutet: Der Berg ist von vielem Ertz zusammen gesetzt / welches die Bergwerck anzeyget: Auff beyden Seiten deß Bergs stehen zwey grosse absonderliche ährine Löwin: vnd wachsen auß allen diesen Bergen vnnd Felsen / allerley gute Kräutlein vnd Blumen gar schön / weil man die Saamen also hinein gesäet hat / so die Felsen hüpsch zieren / sonderlich aber wachsen schöne Erdbeer daran. Neben dem grossen Berg / hat es kleine Nebenberglein / mit spritzenden Bildern. Was mehrers dabey / vnd zu sehen ist / das stehet in obgedachtem Rayßbuch am 280. Blat; als der Weyher hinder dem grossen Berg / darinnen schöne grosse Sälmling / Lax vnd Bach-Forellen; ein sachteckigter Tisch / Grotten / vnd dergleichen sehenswürdige Sachen.

Oben in diesem Baw / der newen Veste / ist das Rondel / oder Cupola, welche vier offne vnnd gegläßte eisine / vnnd vier hültzene Thürn hat / vnd kan man auß dieser Cupola in viel Zimmer vnd Veste Creutzweise gehen. An allen Orthen von aussen seyn Sonnen-Vhren angemacht: Im Schloß-Thurn aber sind schlagende Vhren. Vor dieser newen Veste vber ist das Gesandten-Hause / so groß / in welchem die Abgesandte / so nicht vom Käyser / vnnd Königen geschickt werden / jhre Zimmer haben. Auß dieser [50] newen Veste gehet man in die alte newe Veste / welche vor disem auch die newe Veste genandt / vnd ehe diese jetzige newe Veste gebawet worden / die gewöhnlich vnd ordinari Fürstliche Residentz gewesen / die vmbher einen Wassergraben hat; inwendig aber ziemblich finster ist; gleichwol einen schönen mit Marmolstein gepflästerten Saal hat / so ein gar künstliches / schönens / hültzenes / vergültes Gedil oder Decken / von gemahlten Bäyerischen Historien hat. Darnach ist noch ein kleiner Saal / auch mit hültznem vergülten Gedil. Vber den Schloßgraben hinauß / hat es einen Gang in die alten Gärten / darinn viel guter alter Bäum / vnd Länder zur Küchenspeiß / vnd Kräuterwerck seyn. Es ist auch da ein langer weiter perspectivischer mit Weinreben vberzogener Spatziergang / vnd auf der Seitten herumb ein langer gepflästerter Gang: zu Ende desselben ein schön Lusthauß / mit etlichen schönen Gemälden / kleinen vnd grossen Zimmern / etc. Vnder anderm ist der Jupiter auff dem Adler sitzendt in der Höhe gemahlet / der wendet die Füsse zu einem / er gehe im Saal / wo er wolle. Auff einer Seiten dieses Lusthauses ist das Außsehen ins Feldholtz / darinn die Hirschen gehen / vnnd Hauffenweiß / biß an das Lußhauß / sonderlich gegen dem Abend / hinan kommen / dessen Bertius, vnnd andere / in Beschreibung dieser Statt / gedencken. Es ist auch der Schießgraben vnnd Schießhütten da herumb. Neben diesen zweyen Vesten / hat es / nahent den Jesuitern / auch ein newes gar weites Gebäw / darinn Hertzog Albrecht auß Bäyern wohnet; vnnd ist die Beschreibung auch in obgedachtem Reyßbuch / am 281. Blat zu finden. Es hat dabey gar einen schönen grossen vnnd wolgezierten Garten; Item einen schönen grossen Zwinger / vber den Stattgraben hinüber / vber das Wasser / darinnen drey Gäng voreinander mit Weinreben / so Hertzog Wilhelm auß Vngarn / Oesterreich / vom Neccar / Rhein / Tauber / Item auß Italia / Franckreich / vnd andern Orthen / mit grossem Vncosten bringen / vnd also zusammen setzen lassen / damit es einen Heurath abgebe; wie dann auch solcher herrlich gut wirdt / sonderlich der Schiller. Es ist auch in diesem Baw eine schöne Apoteck / in welcher / vnter andern / auch ein schönes grosses Rhinocero Horn hanget. Es ist auch hie ein besondre Cantzley / vnnd kan man durch einen versperrten Gang zu den Jesuitern / durch einen andern zu den Capucinern / vnd durch einen andern zu dem Bilgerhauß kommen / in welchem stäts Frembde beherberget / gespeißt / vnnd bekleydet werden / denen man auch eine Zehrung auff den Weg darzu gibt. Es ist auch ein verborgener Gang in die Newe Veste / wiewol der Weg ziemlich weit ist. Die Grotta in diesem newen Baw ist also zusammen gemacht / als wie man in den Gemählden die Eremiten / oder Einsidlers Wohnungen abconterfeit siehet.

Endlichen / so ist der alte Hoff zu sehen / in welchem vor Zeiten die Fürstliche Bäyerische Residentz vnd Hoffhaltung gewesen; Ist ein sehr altes Gebäw / allda der Thurn zu mercken / welcher vnten vnd oben spitzig ist: Item die drey Nägel in der Wand / vnd der Stein darvor / so die Wahrzeichen zu Mönchen seyn. Die Reimen so dabey stehen / hat auch obgedachtes Reyßbuch am 282. Blat die Limnaeus de jure publico, libr. 6. cap. 5. n. 123. ein wenig anders liset. In dieser alten Wohnung der alten Bäyerischen Fürsten / ist jetzt die Rent- vnd Lehen-Stuben / vnnd ein Theil von der Cantzley. Gleich vor dem Hoff draussen / hat es das Löwenhauß. Nicht weit darvon ist die Fürstliche Bibliothec / darzu ein sehr grosser Orth gewidmet; von welchem auch in besagtem ReyßBuch weitläufftig gehandelt wirdt; vnnoth / weil dasselbe Teutsch / allhie zu widerholen. Es hat zwar / wie man berichtet / in oberwenter Schwedischer Einnehmung diser Statt / solch Liberey was Schaden gelitten; weilen es aber an Fuhren gemangelt; so hat man die meisten Bücher allda verbleiben lassen müssen. Neben der Bibliothec ist die Stallung in einem absonderlichen gevierten grossen Stock / vnnd seynd die Stände der Pferdt in die Vierung vmbher im Stall gemacht. Ob der Stallung ist die Kunstkammer / in welche man durch doppelte Thüren / vnnd durch ein kleines Dennelein eingehet.

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[51] Die Beschreibung derselben / wie sie vor jetztgedachter Schwedischen Eroberung gestalt gewesen / hat offterwehntes Reyßbuch durch Teutschland / am 283. vnd folgenden Blättern / gar weitläufftig: vnd ist von dem Marco Bragadino, dessen daselbst gedacht wird / auch die newe Welt-Beschreibung Munsteri, Anno 1628. wider getruckt / lib. 5. cap. 320. zu lesen. Es sollen zwar Anno 1632. ziemblich viel Sachen darauß hinweg kommen; aber gar viel / wo man sie ertragen hat können / wider bekommen worden seyn. Nicht weit von dannen ist die Müntz, so auch sehens werth; wie ingleichem das Zeughauß / das Ballhauß; der schöne Brunn / dessen Bertius, vnd C. Ens, gedencken; Item das Rathhauß / vnd Landhauß ob dem Weinmarckt. Zu Ende der Isar Brücken / auff dem Iserberg / ligt Gaßta / ein ziemlich groß Leprosen Hauß / mit einer Capellen / vnd etlichen andern Häusern vnd Städeln.

Vnder den Geschichten / so sich allhie begeben / seyn auch folgende; wie nemblich die Juden deß Jahrs 1285. einen Christen Knaben vmbgebracht; dergleichen sie auch im Jahr 1345. mit einem Knäblein / Henrich genandt / verübet.

Auß dem Durchläuchtigst. Bäyrischen Stammen seyn / der Zeit noch im Leben / H. Ferdinandus Maria, in Obern / vnd Niedern Bäyern / auch der Obern Pfaltz / Hertzog / Pfaltzgraff bey Rhein / deß Heil. Römischen Reichs ErtzTruchsäß / vnd Churfürst / Landgraf zu Leuchtenberg / so An. 1636. den letzten Septembr. gebohren worden; dessen Churfürstlichen Durchl Herr Vatter / Herr Maximilian / Churfürst / etc. Anno 51. den 27. Septembr. New. Calend. zu Ingolstatt / diese Welt gesegnet hat: Die Gemahlin aber / Fraw Adelheid / deß Hertzogen von Savoia / Jüngere Schwester ist; die Ihr Durchleucht Anno 1650. zu Turino vermählet worden; das Beylager aber erst Anno 52. zu Mönchen erfolget. Von beyden wird in der Franckfurtischen Relation, vnd beym Brachelio, in Historia nostri temporis, part. 2 also gemeldt: Hertzog Ferdinand Maria, ChurPrnitz in Bäyern / läßt Ihme / durch Herrn Obristen LandHoffmeister / Maximilian Graf Kurtzen / zu Turino, die Princessin Adelheid von Saphoyen / selbigen Hertzogs Fräwlein Schwester / vermählen / den eylfften Decembr. Anno 50. da der Hertzog deß Printzen in Bäyern Person vertretten. Ferdinandus Maria, Elector Bavariae, habet in Conjugio Adelheidem, D. Sabaudiae sororem, Wasserburgi, mense Junio, An. 1651. à Sponso ejusque Matre, Duce item Alberto, atque ejus Filio, Sigismundo, Episcopo Frisingense, excepta, ac Monachium deducta est. Im obgedachten 52. Jahr / den 3. 13. Nov. hat P. Carolus Piscator, Ord. Jes. Hochgedachtem Herrn ChurFürsten Maximiliano, eine Lob- vnd Leich-Predig / allhie / zu Mönchen / gehalten; der bey den Jesuiten daselbst / vnder ihrem Chor / der S. Michaels Kirchen / wie auch sein H. Vatter / Hertzog Wilhelm / Item die Fraw Mutter / vnd erste Gemahlin / ruhen; vnnd dahin Ihre Durchleucht / der H. Churfürst Maximilian / die Leiber der Heyligen 2. Gebrüder / Märtyrer / vnd fürtrefflicher Aertze / Cosmae, vnd Damiani, auß der VnCatholischen Händen / wie in gemelter Leichpredigt stehet / mit grossem Vnkosten erkaufft / hat bringen lassen. Vnd vmb dises 52. Jahrs Ende / seyn / vnter andern Hohen Personen / am Churfürstl. Hoffe / gewesen; obhochwolgedachter Herr Graf Maximilian Kurtz / Obr. Landhoffmeister: H. Graff Maximilian Fugger / Obrist Stallmeister: H. Graff Philipp Ego von Fürstenberg: Herr Johan Mändel von Deutenhofen / Cammer Praesident: Ein Herr von Pentzenau /etc. Auß denen / das folgende 53. Jahr / auff dem Reichstag zu Regenspurg / erschienen / Hochwolernandter Herr Maximilian Graff Kurtz / Freyherr von Senfftenaw / Herr zu Drossendorff / vnnd Liechtenberg / auff Haltenberg / Obrister Landhoffmeister / Obrister Cammerer / Geheimer / vnnd Administrations Raths Director; auch Pfleger zu Fridberg: vnd mit demselben / Herr Maximilian Wilibald / deß Heyl. Röm. R. Erbtruchsäß / Graf zu Wolffeck / Freyherr zu Waldburg / Zeil / vnnd Marstätten / Geheimer Rath / Cammerer / vnd Statthalter zu Amberg: Herr Carl Augustus Freyherr von Leibelfingen / Cammerer / vnd Hoffrath: H. Johann Georg Oerel / der Rechten Doctor, geheimer Rath; [52] vnd Herrn Hieronymus Störtz / der Rechten Licentiat, Revisions- Rath. Seiner Durchleucht / deß Herrn Churfürsten etc. Monatlicher Reichs Anschlag ist / wegen Bäyern / 60. zu Roß / 277. zu Fuß / oder an Gelt 1828. vnd zu Vnderhaltung deß CammerGerichts zu Speyer jährlich 300. vnnd nach dem erhöchten Anschlag / wie ich gelesen / fünffhundert[WS 1] Gülden / ob aber Ihre Churfürstl. Durchleucht. wegen der ObernPfaltz / etwas weiters geben; oder selbige vnder dem Bäyerischen Anschlag begriffen; darvon ermangelt mir Bericht. 2. Herr Maximlian Philipp / Herren Churfürsten Maximiliani ander Herr Sohn / An. 1638. den 20. 30. Septemb. gebohren. 3. Herr Albrecht Hertzog in Ober / vnd NiderBäyern / etc. An 1584. den 3. Aprilis / geboren / in dessen Durchl. Namen / als damaligen Herrn Administratoris deß Churfürstenthumbs Bäyern / hochwolernandte Herren Gesandten / den Reichstag zu Regenspurg besucht haben. Ihre Durchleucht / die Verwittibte Fraw Churfürstin / als Bevollmächtigte Regentin / vnnd Vormünderin ihrer beyder Herrn Söhne / hat / wegen Bäyern / Leuchtenberg / Haag / Helffenstein / vnd Mindelheimb / ihre besondere Gesandten / bey dem gedachten Reichstag gehabt / wie auß desselben Abschide zu ersehen. 4. Herr Maximilian Heinrich / ErtzBischoff / vnd Churfürst zu Cölln / etc. Vnd 5. Herr Albrecht Sigismund / Bischoff zu Freysing / beyde Hochgedachtes Herrn Hertzogen Alberti Herren Söhne; deren der Erste An. 1621. den 8. Octobr. vnd der Ander den 5. Augusti An. 23. gebohren worden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: fünffhnndert