Topographia Austriacarum: Schloß Pragthal

Topographia Germaniae
Schloß Pragthal (heute: Schloss Pragtal)
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Beschreibung
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 4–5.
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Schloß Pragthal.

Dieses Schloß ligt im Machland / ein Viertelstund von Windhaag / gegen der Donaw zu / in der Altenburger Pfarr / zwischen dem Marckt Berg vnnd Closter Baumgartenberg / ist vmb das 1564. Jahr / durch weyland Herrn Andreas von Prag / Freyherrn zu Windhaag / auff einen fräyß-eygenen Grund / gantz vnnd gar von newem erbawet / vnnd darzu meistentheils die Stein vnd Quaterstück / von dem abgebrochenen Burgstall / Mitterberg / gebraucht worden / vnd hat diß Schloß biß dato, alle vnnd jede Freyheiten / wie andere Schlösser vnd Adeliche Sitz im Land / würcklich vnd ruhiglich genossen: ist zween Gaden hoch / hat vnten herumb einen schönen durchauß gewölbten Keller / vnd ist darauff der Vnter-Gaden [5] mit schönen Gewölbern vnd Zimmern / alß Stuben / Kammern / Pistereyen / Bad vnnd Stallung versehen / auch der Obergaden mit grossen saubern Zimmern vnd Kammern / auch einem weiten Saal / außgetheilet / vnd oben vnterm Tach / mit einem gegossenen Flertz zu Weidkästen vnd anderm zugerichtet / daß es also zu eines Herrn Wohnung / genugsam / mit allen nothwendigen Gemächern vnd Zimmern versehen ist; Dasselbe Schloß ist Ringsweiß / vmb vnnd vmb mit einem Wall vmbfangen / welcher von Erden auffgeworffen / vnd mit vnterschiedlichen frucht- vnd vnfruchtbahren Bäumen vnd Gesträuche besetzt ist; Vnd weilen darzu drey fräys-eygene Bawren-Güter / alß der Hoff zum ausserm Rottenthal; am Lehen im mitteren Rottenthal / vnd das Gut im Aichetle / abgestifft / auch derselben Grund zum Gebäw dieses Schlosses / gezogen worden seyndt; Also hat es darbey einen schönen Meyerhoff / mit genugsamen Hoffäckern / Wiesen vnnd Gärten / wie auch einen nutzbaren Ziegel-Ofen / mit zweyen absonderlichen Ziegelstätten / fürnemblich aber einen guten flachen Grund / am Lämpel oder Schröckenberg genant / welchen die nechstgesessene Haffner vmb einen gewissen Bestand abholen vnd gebrauchen.