Topographia Germaniae
Gebwil (heute: Guebwiller)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 20.
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Gebwil / Gebweiler / Gebwiler

Ligt nahend Murbach / an einem Wasser / so Theils die Murbach / andere die Lauch nennen: Aber Hieronymus Gebvilerus sagt: Daß der Fluß Loucha, nachdem er das Wässerlein Murbach / neben dem Schloß Hugstein verschlungen / an der Mauer dieses Städtleins / so er Lateinisch Villam feracem nennet / herrinne. Es gehört zum Stifft Murbach / allda auch im Schloß vor der Zeit der Abt von Murbach seine Residentz gehabt hat. Solle Anno 1124. seinen Anfang bekommen haben / wie Munsterus schreibet. In einer geschriebenen Verzeichnuß stehet / daß Anno 1448. auff S. Martins-Tag / in der Nacht / der Abt von Murbach / deß Geschlechts von Andlau / auß dem Schloß allhie / die Leut in der Stadt überfallen / und sie unverschuld von ihrer Freyheit / und altem Herkommen / so sie vierhundert Jahr von den alten Aebten gehabt hatten / getrungen; und daß ümb dieselbe Gegend / in einem Schloß / Anno 1272. ein Hun fast täglich zwey Eyer / jedes mit zween Dottern / gelegt habe: so man aber beydes auff seinem Werth / und Unwerth / beruhen läst. Und wil das Erste mit der Jahrzahl deß Anfangs nicht übereinstimmen: zumahl / weil auch Theils wollen / daß diese Stadt erst ümbs Jahr 1250. sey erbauet worden. Es hat ein Augustiner Kloster allhie: und haben die Schwedische diesen Orth underschiedlich mahl / sonderlich Anno 1634. eingenommen. Anno 1635. ward Gebweiler / von der Frantzösischen Guarnison in Collmar / außgeplündert. Es ließ auch der Gubernator dasellbst / Monsieur de Manicamp, das Schloß zu Hattstadt / nebenst der Mühle zu Niderhecken / in Brand stecken. Kemnitz.