Summarische Berechnung über Einnahme und Ausgabe bey dem Armen-Institute zu Höchstadt vom 7ten September 1791 bis dahin 1792

Textdaten
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Autor: Anonym
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Titel: Summarische Berechnung über Einnahme und Ausgabe bey dem Armen-Institute zu Höchstadt vom 7ten September 1791 bis dahin 1792
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 5, S. 438–444
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
s. a. Einrichtung des Armeninstituts zu Höchstadt, Summarische Berechnung über Einnahme und Ausgabe bey dem Armeninstitut zu Hochstadt. Vom 7ten September 1789 bis dahin 1790
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IV.
Summarische Berechnung über Einnahme und Ausgabe bey dem Armen-Institute zu Höchstadt vom 7ten September 1791 bis dahin 1792.[1]


Einnahme.
fl. kr. rhein.
538 233/4 an vorjährigen Rezeß.
840 503/4 an gnädigsten Vorschuß von Sr. Hochfürstlichen Gnaden unsern
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gnädigsten Fürsten und Herrn für Ärzte, Chirurgen und Arzneyen.[2]
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50 von einem ungenannt bleiben wollenden hohen Gutthäter zur Austheilung für die armen Reconvalescenten, ohne dessen jährlichen ansehnlichen Beytrag.[3]
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130 welche eine dahiesige Burgerswittib als eine besondere Wohlthäterin an die Armencasse geschenkt hat.[4]
37 303/4 von verschiedenen Gutthätern, deren Namen nicht benannt werden sollen.[5]
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259 243/4 an wöchentlich gesammleten Allmosen von den 4 Vierteln der Burgerschaft.
335 503/4 an bestimmten Beyträgen aus den milden Stiftungen und gemeiner Stadt.
57 303/4 an besonderem Beytrage der gemeinen Stadt.
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12 von der Allmosenpflege, so sonsten jährlich an verschiedenen bestimmten Tagen für gestiftete Spenden ausgetheilt worden.
119 von verschiedenen Wohlthätern.
13 von den Handwerkszünften.
10 423/4 an Abzinnsen von hingeliehenen Kapitalien.
2404 143/4 Summe.


Ausgabe.
fl. kr. rhein.
180 an hingeliehenen Kapitalien.
480 sind sämtlichen bey den epidemischen Faulfieber gebrauchten Ärzten bezahlt worden bis den 7ten Septemb. 1792.
59 381/2 den Chirurgen bis dahin.
256 21/2 für Arzneyen in die Apothecke.
86 551/2 für dahier gefertigte Arzneyen, für Honig, für dürres Obst, Gerste, Milch, Essig, Wein und Fleisch, so den armen Kranken abgegeben worden.
50 sind auf Befehl des obbesagten hohen Gutthäters den Reconvalescenten nach Bedürfniß abgereicht worden.
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46 311/2 den sämmtlichen Armen der 1- und 2ten Klasse.
93 561/2 an 1409 Handwerkspursche, und arme Reisende, deren jeder 4 kr. gegen Vorzeigung eines gedruckten Zettels bey dem Kassier erhält.
51 361/2 für Beylage an arme Kranke.
16 161/2 für Holz.
60 151/2 für Todtensärge und Leichenkosten.
3 dem Bettelvogte auf 6 Wochen ad 30 kr.
26 401/2 demselben auf 46 Wochen zu 40 kr.
6 121/2 für Papier und Druckerlohn gegenwärtiger Berechnung.
1817 21/2 Summe.


 Hierauf folgt das Verzeichniß der Armen, welche wöchentlich am Samstage das Allmosen erhalten, und jener Armen, welche in dem dasigen St. Anna Spitale mit Kost und Kleidung, Quartier und allen andern Bedürfnissen verpfleget werden.



  1. Auf einem einzelnen Bogen gedruckt.
  2. Glücklich ist das Volk, welches von einem Fürsten regiert wird, an dem sich, nebst übrigen Regenten-Tugenden, vorzüglich die Vaterliebe gegen seine Unterthanen, und Mitleidsvolle Barmherzigkeit gegen Arme und besonders arme Kranke auszeichnet.
     Glück dir also, Bamberger, und Wirzburger Land! denn du findest in deinem Regenten alles, was ein getreuer und glücklicher Unterthan suchen und wünschen mag.
     Und du, bedrängtes Höchstadt, welches mit der heftigsten Wuth eines epidemischen Faulfiebers befallen wurde, lege deinen wärmsten Dank zu dem Fürstenthron, und zu den Füßen deines Vaters, deines Retters nieder. Ohne Ärzte, welchen wir für ihre rastlose und thätige Verwendung den verbindlichsten Dank erstatten, ohne Arzneyen, ohne Chirurgen, würden deine Innwohner dem fressenden Übel geopfert worden seyn, wenn nicht die fürstväterliche Fürsorge und Anstalten dem gewiß schon stark eingerissenen Übel einen unübersteigbaren Damm gesetzet hätten! Allein Se. Hochfürstlichen Gnaden sorgten; Sie schickten Ärzte, und Chirurgen; liessen die benöthigten Arzneyen abreichen, und solche aus herrschaftlicher Kasse bezahlen; Sie unterstützten die Reconvalescirenden mit benöthigtem Unterhalt; Kurz, Sie thaten, was ein liebvoller Vater gegen seine Kinder nur immer zu thun vermag, und Dessen weiseste Fürsorge dauert noch immer fort[.]
     Dank sey also dem Erhabensten der Fürsten: so rufen die Eltern für ihre erhaltene Kinder, die [440] Kinder für ihre gerettete Eltern, Pflicht sey es uns, diese uns erwiesenen Gnaden unsern Kindern und Enkeln mit der Verbindlichkeit täglich vorzusagen, um solche auch ihren Nachkommen bis in die spätesten Zeiten unvergeßlich zu machen.
     Fürst! guter Fürst! liebreicher Vater des Vaterlands! Dein Belohner sey der Allerhöchste! Unser Dank – der kann nicht hinreichend seyn! Deine Handlungen danken und segnen sich selbst! Eine lange und beglückteste Regierung mache uns, und alle Unterthanen noch länger glücklich!
  3. Die Erfüllung dieses Wunsches ist einmal unmöglich. Ungenannt! – Wer nennt, wer kennt ihn nicht, unsern Vorsteher, diesen würdigsten Minister, Ritterhauptmann, Oberamtmann, und wärmsten Menschenfreund, Freyherrn von Stauffenberg! Wie viele elternlose Waisen finden in Ihm ihren Vater, wie viel Unglückliche ihren Retter? Wie viele Arbeiter loben und segnen täglich ihren Wohlthäter in ihren Werkstätten, weil sie durch dessen Freygebigkeit von Bettlern zu fleißigen Handwerkern umgeschaffen worden sind? Wie viele müssen, so oft sie ihre Kleidungsstücke nur ansehen, so oft zu neuem Dank gereitzet werden; und was thut dessen mildthätige rechte Hand mehr, was die linke nicht wissen darf?
     Genug! unser Dank ist ohne Grenzen, und nur von dem Allerhöchsten wird eine angemessene [441] Vergeltung erfolgen; Nimm Theurer, edler Mann! wenigstens unsere allgemeine Sprache zum Beweise des laut rufenden Gefühles unsers Dankes an.
     Wie glücklich! wie stolz sind wir, einen solchen erhabenen, würdigen Mann als unsern Vorsteher, als unsern Oberamtmann verehren zu können!
  4. Auch dir, würdige Mitbürgerin, Margaretha Adlerin! als einer Menschen- und Nächstenliebevollen Wittib danken wir für deinen so beträchtlichen Beytrag. Doppelt bist du unseres schuldigsten Danks würdig, da du die Früchte deiner so schönen Handlungen noch selbst sehen, noch selbst fühlen kannst. Dein so nachahmungswürdiges Beyspiel ermuntere auch andere zu solchen – zum Besten der Menschheit abzweckenden Gesinnungen; und Gott der Allerhöchste segne dich dafür in allen deinen Werken, auf allen deinen Wegen, und Schritten, bis die unendliche Belohnung jenseits in der glücklichen Ewigkeit erfolgen wird.
  5. Auch ihr mildthätig beysteurende Mitbürger empfanget den gebührenden Dank von euren armen, kranken Mitmenschen und Burgern, die ohne eure Unterstützung Trostlos und Kummervoll hatten leben müssen. Sehet eure in dem epidemischen Faulfieber beym Leben erhaltene Mitbürger an; betrachtet euch, als Retter so vieler ausserdem [442] vaterlos gewordener Kinder; fahret fort durch thätige und euern Vermögensumständen angemessene Beyträge ein Institut zu unterstützen, das nichts anders, als das bloße Wohl eurer armen und kranken Mitbürger zur Absicht hat; ermüdet nicht in der Milde eurer Beyträge, wenn auch sich ein jährlicher Überschuß ergeben sollte, und seyet versichert, daß kein Geld besser, als zu solchen mildthätigen – zur Ehre der Menschheit bis hieher angedauerten Handlungen verwendet werden könne.
     Auch ihr übrige unbekannte, wohl aber der hiesigen Burgerschaft bekannte hochwürdige, hohe, gnädige und übrige Herren Wohlthäter! nehmet hin den verbindlichsten Dank so vieler armen Kranken, Waisen, und sonstiger Bedürftigen. Bey Euch bedarf es keiner weitern Bitte um Fortsetzung eurer Wohlthaten; ich würde Euer erhabenes, gefühlvolles Herz beleidigen, wenn ich eure Unterstützung bezweiflen sollte. Gott der Allerhöchste wird euer Lohn für diese Handlungen seyn, die ihr unbenannt zur Ehre der Menschheit, zum Wohl der Armen, Kranken und Elternlosen Kinder ausübet; Wonne- und Segenvoll fliesen hienieden eure Tage dahin, und dort werdet ihr den Lohn eurer Wohlthaten finden.