Sprüche von der Stadt Freiberg

Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sprüche von der Stadt Freiberg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 264–265
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[264]
289) Sprüche von der Stadt Freiberg.

Die Stadt Freiberg ist nicht blos durch ihren reichen Bergsegen, sondern auch durch die Schönheit ihrer Lage berühmt gewesen; davon sagt ein altes Sprichwort (bei Knauth, Prodr. Misn. S. 172): wenn Leipzig mein wäre, wollte ich es in Freiberg verzehren. Obgleich das Freiberger Bier zwar keinen besondern Namen hatte, wie es im 16. und 17. Jahrhundert Mode war[1], gab es doch zu einem andern Sprichworte Gelegenheit. Dieses hieß: es kitzelt einem in der Nase, wie das Freiberger Bier. Ein anderes Sprüchlein, daß sich zugleich mit auf zwei andere Städte Sachsens bezieht und deren Untergang prophezeit, lautet traurig genug also:

[265]

Meißen wird ertrinken,
Freiberg wird versinken,
Dresen
Wird man zusammenkehren mit Besen,

allein glücklicher Weise ist diese böse Prophezeihung noch bei keinem der genannten Orte wahr geworden, wiewohl das theilweise Eintreffen derselben bei dem fast ganz durch den Bergbau unterminirten Freiberg nicht gerade zu den Unmöglichkeiten gehören würde.


  1. Ein Verzeichniß solcher curioser Biernamen s. Curiosa Sax. 1753 p. 315. Iccander, Sächs. Kernchron. CXLIV. Paquet S. 1018. Klemm, Allg. Culturwiss. Bd. II. S. 332 sq. u. in meinen Bierstudien (Dresd. 1872). S. 68 fgg.