Simeon im Tempel (Gemälde der Dresdener Gallerie)

Textdaten
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Autor: Adolph Görling
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Titel: Simeon im Tempel
Untertitel: Von Gerbrant van der Eckhout.
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
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Erscheinungsdatum: 1848−1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
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Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Simeon in the Temple.     Simeon im Tempel.

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Simeon im Tempel.
Von Gerbrant van der Eckhout.

Dies Gemälde, welches ebenso häufig, als den obigen Titel, die Bezeichnung der „Darstellung Christi im Tempel“ führt, zeigt noch so deutlich den Einfluß des Meisters von van der Eckhout, des alten Rembrandt, daß man annehmen muß, dasselbe sei noch vor dem dreißigsten Jahre des Meisters gemalt. Es ist hier der Augenblick gewählt, daß das Christkind in den Tempel gebracht wird, damit seine Aeltern nach jüdischem Gebrauch zwei Turteltauben opfern und den Segen Gottes für den Neugebornen an heiliger Stelle erflehen konnten. Als das Kind dargestellt wird, kommt der Geist der Weissagung über den greisen Rabbi Simeon, welcher wahrscheinlich der Vater des Rabbi Gamaliel war, der des Paulus Lehrer wurde – und mit lauter Stimme rief der Weise, indeß er das heilige Kind in seine Arme schloß: „Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben Deinen Heiland der Welt gesehen; ein Licht zu erleuchten die Heiden und den Trost Deines Volkes Israel“. Die Prophetin Anna, eine uralte Tempeldienerin, gewiß über hundert und drei Jahre alt, kömmt hinzu und stimmt mit ein in den Lobgesang, während die Priester, die Pharisäer und Schriftgelehrten neugierig herbeitreten, um das gelobte Wunder der Welt anzustaunen oder – anzuzweifeln. Die Composition ist reich und frei, die Costüme richtiger, als dies bei den Zeitgenossen des Malers gewöhnlich ist. Namentlich der spitze asiatische Hut des fetten Sohnes Aarons im Hintergrunde ist genau nach Mosis Beschreibung und Vorschrift gezeichnet. Die Gewandung ist von besonderer Schönheit und reicher Ausführung; der architectonische Theil des Gemäldes dagegen schwächer. Der lebhafte, kräftige Ausdruck der Physiognomien ist Rembrandt’s selbst würdig, und durchgehends ohne dessen oft störende, bizarre Uebertreibung gehalten; ganz besonders aber ist der Schmuck dieses Bildes das herrliche, selbst in den tiefsten Tinten noch klare Colorit und eine vollendete Harmonie der Beleuchtung. Eckhout starb in Amsterdam 1674.