Sie ’st schön und falsch
[134]
Sie ’st schön und falsch.
Sie ’st falsch und schön, das macht mir Schmerz,
Ich liebte sie so lang’;
Sie brach den Schwur, sie brach mein Herz,
Das klang mir trüb’ und bang.
5
Ein Strohkopf kam mit Geld und Gut,Sie nahm ihn an mit frohem Muth,
Sie wußt’ nicht, wie das Ander’n thut,
Und wie’s zum Herzen drang.
Ihr Alle, die Ihr Weiber liebt,
10
Seid hierin nur nicht blind:Was Wunder, wenn man uns betrübt,
Sie sind ’mal so gesinnt.
O Weib, dem Mann zu Lust und Heil,
Dir ward des Engels Form zutheil,
15
Mehr kannst Du nicht verlangen, weilVollkomm’nes man nicht find’t.