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lesen und einen Haussegen drucken lassen. Diese Dinge sind überall nothwendig, namentlich ist mein Volk zum Hausgottesdienst willig und trägt Verlangen nach den Sachen. Wolltest Du nicht:

α. mir umgehend die Predigt über den Hausgottesdienst (Text: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.) schicken, welche Du von mir in Händen hast;
β. mir einige Beiträge für jene Tractate betteln von unsern nächsten Bekannten? Meine Casse hat gerade einige Ebbe, weil ich noch kein Salar erhalten habe; sonst würde ich Freunde nicht plagen.

 Grüße ehrerbietig und herzlich Mama, Layriz, Heller, Brunner etc. – Auch meine liebe Mutter und mein Herr Schullehrer, der eben zur Thür herein kommt, grüßen ehrerbietig.

 Friede mit Dir und

Deinem 
W. Löhe. 


An Herrn Professor K. v. Raumer.


Bertholdsdorf, am 28. Aug. 1836. 

 Mein theurer Vater!

 Vor lauter Schreibenwollen und müßiger Geschäftigkeit bin ich zum Schreiben nicht gekommen; aber desto treuer war mir in meiner Einsamkeit der Gedanke und die Erinnerung an Dich, theurer Vater. Heute muß ich Dir schreiben, nicht als wäre eine auswendige Nöthigung zum Schreiben vorhanden, sondern was mich treibt ist die Gemeinschaft, die ich mit Dir habe; die Liebe, die nicht stumm ist wo sie reden kann, und wo sie nicht reden kann, durch Zeichen und Züge redet. Denn ob zwar die Liebe ewiger Natur ist, so ferne sie Gott ist; denn Gott ist die