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stolz, selbstgerecht werden und sagen könnt: „wir haben keine Sünde!“ Ja denn! wenn ihr’s thut, wenn ihr Euch selbst verführt* vom wohlbekannten, wohlbetretenen rechten Weg; siehe! so ist eure Verdammnis ganz recht.

 Die Stelle könnte einfacher sein und hat vielen Tadel. Aber B. setzte mich zur Rede, warum ich diese Wiedergeborenen Vorbilder nenne. „Einer ist Euer Meister, Christus“, sagte er. Ich schwieg. Denn ich dachte: das „vorzumal“ hat er übersehen und nimmts nicht im Zusammenhang. Und daß Vorbild nach Phil. 3, 17, 1. Petri 5, 3 ein gut biblisches Wort sei, fiel mir nicht bei.

 Bei dem Zeichen * bemerkte er: „Ja, wer hat sie denn dann verführt, wer ist denn Schuld daran, als Sie? Sie loben sie so, nennen sie da: Heilige und Geliebte, Wiedergeborene, aus Gott geborene, mit Gottes Geist gesalbte Kinder Gottes.“

 Ich hatte geschrieben: der Text gehöre für Wiedergeborene. 1) „schreibe ihn Johannes an solche (Kinder Gottes, aus Gott geboren, mit seinem Geist gesalbt nenne er sie); 2) „auch paßt der Text nur für Wiedergeborene“, denn er handelt von Verführung; verführt könne aber niemand werden, außer wenn er zuvor auf dem rechten Weg gewandelt habe (verführen = vom rechten Weg abführen, der zum Ziel bringt). Er handelt vom Verlust der Wahrheit aus dem Herzen (siehe den Text); was man aber nicht habe, könne man nicht verlieren. Das ließ er aber nicht gelten, daß einzelne Aussprüche der Schrift mehr dem, andere mehr jenem Grad des Christenthums förderlich seien: Alles für Alle.

 Das habe ich nur Dir geschrieben, damit Du die Sache gründlich wissest, und hab’s sonst niemanden geschrieben. Es