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hundertmal schlechter gemacht. Doch das haben sie in Ansbach nicht getadelt. Die Hauptsache ist die galiläische Sprache, d. i. die biblischen Ausdrücke und das Wort. Z. B. hatte ich geschrieben:

 „Aus unbegreiflicher Liebe zu den Sündern, nicht zu den Gerechten, – die Sünder selig zu machen von ihren Sünden, hat sich der eingeborene Sohn seiner Herrlichkeit entäußert und Knechtsgestalt angenommen. Die Sünde hat er getragen in Seinem Tod am Kreuz, die Sünder vom Fluch befreit, eingeladen zu seinem Reich: „Sünder sind sein Himmelreich!“ (Aus einem alten Lied.)

 Hier bemerkte B.: „Haben Sie sich nicht vor diesem Gedanken selbst entsetzt?“ Ich: „Nein.“ Ich meinte es, wie der Herr selbst sagt: „Er sei ein Arzt der Kranken und gekommen die Sünder zur Buße zu rufen; nicht die Gerechten.“ Er: „Sind denn nicht vielmehr die Gerechten sein Himmelreich?“ Ich: „Ja! Aber sie werden alle bekennen, daß sie Sünder sind.“ – Er – sagte Nichts.

 Ein andermal hatte ich geschrieben, die Wiedergeborenen anredend (B. behauptete, es könne sich Niemand wiedergeboren nennen, die Wiedergeburt werde erst dort vollendet. Ich: „Aber doch wissen wir, daß wir Gottes Kinder sind.“ 1. Joh. 3, 12.)

 Ich sah vorzumal in euch heilige Vorbilder auf dem Weg zur Seligkeit: ich sah euch ausgerüstet mit den Gütern der Gnade Gottes, mit Kraft von oben, zu beharren auf dem rechten Weg. O, dacht’ ich, daß Du wärest, wie deren einer! Diese werden beharren, diese kann nichts verführen, diese gelangen gewiß zum ewigen Ziel! etc. – Und siehe, ich muß erfahren aus Gottes Wort, daß auch ihr der Warnung vor dem Fall bedürfet, daß auch ihr Jesum und sein Verdienst verlassen und euer Verdienst erheben, eure Sünde verkleinern,