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 Dagegen aber glaube ich und hänge mich glaubend an den Vater, der mich erschaffen hat, der mich versorgt, beschirmt und meinen Lauf regiert. Ich glaube und hänge mich an den Sohn Gottes und Marien, der mich mit seinem theuren Blute erlöst und zu seinem Eigenthum gemacht hat, – an den hohen Priester, der für mich sorgt und betet, und mich durch die Kraft seines Blutes alle Tage entsündigt, – an den guten Hirten, der uns arme Schafe weidet, an den König, unter dem ich ewig leben will.

 Ich glaube an den HErrn, den heiligen Geist, und ergebe mich ganz und gar von Herzensgrund ihm, dem Meister meines innern Lebens, der mich berufen und zu seiner Kirche gesammelt hat, der mich erleuchtet und im rechten Glauben heiligt, der mein Gericht hinausführt zum Sieg, mich aus seiner Hand und Arbeit nicht läßt, sondern also bereitet, daß ich zum Anschauen meines Gottes kommen kann.

 Ich glaube an den dreieinigen ewigen Gott. Ihm ergebe ich mich ganz und gar mit Leib und Seele. Auf ihn traue ich. Ihn liebe ich und will ich lieben, wie ich nicht anders liebe und lieben kann. Von ihm will ich nie geschieden werden, sondern er scheide mich selbst ewig von allem, was mich von ihm scheidet, und erhalte mich bei dem Einigen, daß ich seinen Namen fürchte und liebe, daß ich, es gehe wie es will, sein Eigenthum sei und bleibe, sein Bundeskind, und er mein Bundesgott.

 Also erneuere ich feierlich meinen Bund mit Dir, o Gott, und bitte Dich, Du wollest ihn auch erneuert sein laßen und ihn bestätigen, und, wie ich auf Erden, so Du selbst im Himmel sprechen ein Ja und Amen, es soll also geschehen.