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Bahn dahin, unter denen, die verloren gehen! O mein HErr und mein Gott, erbarme Dich über uns arme, leicht verführte und gefällte Fremdlinge, und lehre uns unter allen Umständen, an jedem Orte, die rechte Sonntagsfeier. Lehre uns das irdische Heimweh verleugnen, dagegen aber das Heimweh nach der himmlischen Stadt Jerusalem groß ziehen. HErr, der Du nicht bloß Moria und nicht Garizim, sondern die ganze Welt mit Deiner Gegenwart füllest, überall im Geiste und in der Wahrheit angebetet sein willst, gib Deinen Fremdlingen an allen Orten den Geist des Glaubens und des Gebetes zur seligen Sonntagsfeier, auch wenn sie irgendwo von aller geistlichen Gemeinschaft abgeschnitten wären. Kann man irgendwo in der Fremde in Gemeinschaft anbeten, so zeige es Deinen Pilgrimen und gib ihnen Lust zur heiligen Gemeinschaft und seligen Vorschmack der ewigen Heimath in den Vorhöfen der himmlischen Stadt, in den Gotteshäusern hin und her. Kann man sich irgendwo nicht anschließen, nicht Gemeinschaft pflegen, in Glaube, Liebe und Andacht nicht gefördert werden, so erwecke in uns Sinn und Kraft zur geistlichen Vereinigung mit allen den

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.10.2017)