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13.
Für die Kirche, um Liebe zum Fremdling.

O HErr, unser Heiland, der Du in Deinem Worte selbst verkündest, daß Du den Fremdling liebest, und deinem Volke befiehlst, daß sie Dir nach den Fremdling lieben sollen, gib den Gläubigen unserer Tage Deinen heiligen Geist, der sie anrege, zu suchen und zu lesen, was Deine heiligen Schreiber so oft im Buche der Bücher über und für die Fremdlinge verzeichnet haben, was Du zu deren Gunsten im Alten und Neuen Testamente geordnet hast. Dein guter Geist hat deine Kirche und Gemeinde in alter Zeit mit Liebe zu den Fremden, Pilgern und Gästen erfüllt, und diese Fremdlingsliebe war wie eine erstgeborene, liebliche und segensreiche Tochter der brüderlichen Liebe. Nunmehr aber ist der Kirche die Liebe zum Fremdling wie entfallen, und die Gast- und Schenkwirthe der Welt haben Deinen

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.10.2017)