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Schätzung des seligen Gutes geistlicher Gemeinschaft bringen willst; so führe mich zu Brüdern, mit denen ich meine Kniee vor Dir beugen, zu Deinem Abendmahle gehen, Deines Reiches Gründung und Mehrung schaffen, in Liebe und seligem Umgang leben kann. Ach öffne mir Gotteshäuser, in denen ich knieen und niederfallen und anbeten kann und darf vor Dir. Du HErr aller Lande, und Erlöser aller Welt, führe mich zu Deinen Altären, wo Du die Deinen speisest, und laß mich mit Deinen Hausgenoßen Deine Himmelsspeise und Deinen Himmelstrank genießen! O laß mich Gottes Wort finden und hören und den Trost der ewigen Heimath auch in der Fremde erfahren. Es ist ein wunderlich Ding, daß wir genügsam werden, wenn wir reisen. Da hungert uns nicht nach besonderen Gaben der Prediger, da wird uns schon himmlisch wohl, wenn wir nur denselben allerheiligsten Glauben finden, – das schmuckloseste Zeugnis erfreut uns oft in der Fremde mehr, als das reichste und herrlichste in der Heimath; ja wir kommen über Unterschiede des Verständnisses und der Auffaßung hinweg, die wir in der Heimath nicht vertragen können. So gib uns denn, o

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/77&oldid=- (Version vom 1.10.2017)