Seite:Wilhelm Löhe - Raphael.pdf/69

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

11.
Um Freudigkeit des Bekenntnisses.

O HErr, Du wahrhaftiger Gott der Wahrheit, die Welt ist ein Reich des Teufels und der Lüge, und da in allen Landen gegenwärtig auch Deine Kirche und viele ihrer Glieder eine Beute der Welt geworden, und der Same des Feindes allenthalben auch in ihr an Zahl und Kraft übermächtig geworden ist; so kann auch nirgends eine Wahrheit ohne Zorn und Widerspruch des bösen Samens bekannt und behauptet werden. Darum können auch die wahren Kinder Deiner Kirche nirgends dem Geschick entfliehen, im Gegensatz und in der Feindschaft der Welt zu leben um der Wahrheit willen. Gegensatz aber und Feindschaft thun weh, nicht bloß, weil sich dadurch die Gesellschaft theilt und scheidet, sondern weil immer ein Theil an den andern den Anspruch macht, sich zu ihm zu bekehren, und alsbald Haß und Verfolgung

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.10.2017)