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trauen, der trägt seine Seele in Händen und sorgt für sein ewiges Bleiben an dem Ort, wo unter dem Stuhl des Lammes der Strom des ewigen Lebens und in ihm ein Waßer entquillt, das alle Krankheit heilt.

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 Aber weil ja doch der doppelte Beruf des Leidens und der Thätigkeit sehr schwer ist, und uns armen Menschenkindern oftmals vorkommt, als könnten wir ohne Satansengel und Pfahl im Fleisch die Aufgabe unseres zeitlichen Lebens und Berufes völliger lösen, – und weil wir doch auch nicht wißen, ob wir nicht durch eines der von Dir geschaffenen Mittel unserer Last oder eines Theils derselben entledigt werden dürfen; so versuchen wir unser zeitliches Heil nach dem Rathe menschlicher Aerzte wenigstens in so lange, bis wir die gewiße Ueberzeugung empfangen, wir sollen unseres Berufes ohne Genesung und ohne Erleichterung warten und Frucht bringen, wie die Palme, unter der Last, in Geduld. So bin denn auch ich zu diesen Waßern gekommen, ob Du mir sie wolltest segnen durch Bad und Becher. Ich hoffe nicht von Mitteln, sondern allein von Dir und auf Dich, das weißest Du. Meine Seele hanget Dir an, Deine rechte Hand erhält, Dein Stecken

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/61&oldid=- (Version vom 1.10.2017)