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oder einzelne Verse lies: es gibt ja einen Brief, den dritten des heiligen Johannes, welcher ganz und gar von der Liebe zum Fremdling handelt. Wie mancher weiß nicht, wozu der Brief in der Bibel steht; wie leicht aber kann jeder faßen und sich überzeugen, daß der heilige Geist der Kirche aller Zeiten in demselben ein leuchtendes Zeugnis und strahlendes Denkmal der Fremdlingsliebe geben und setzen wollte.




 Wir sind Fremdlinge auf Erden und wandern unsere Zeit mitten unter einem Strome von Fremdlingen dahin. Am tiefsten und schmerzlichsten fühlen wir das, wenn wir auch leiblich reisen. Aber gerade dann haben wir zum besonderen Troste, daß der HErr die Fremdlinge lieb hat; obschon auch die besondere Mahnung, daß wir andere Fremdlinge lieben sollen.




 Das alles steht mit Recht an den Pforten eines Betbüchleins für die Fremdlinge. Ihr Fremdlinge freuet euch, denn der HErr liebet die

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/23&oldid=- (Version vom 28.11.2016)