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eines nicht vergeßen, daß kein Waßer, kein Arzt, kein Beter heilt, ohne vom HErrn dazu die Macht bekommen zu haben, und daß alle Mittel und Aerzte nur aus seiner Fülle schöpfen und nehmen können, was sie überliefern! Möge niemand mit dem Mittel Abgötterei treiben, welches ihn wie alle andere Güte Gottes nur zur Buße und zum Herren führen sollte. Schmach dem Kranken, der die Quelle preißt, die ihn geheilt hat, nicht aber den Herrn der Herrlichkeit, dessen Benedeiung ihr die Kraft gegeben hat, – dem Genesenen, der den Arzt und seine tiefe Weisheit verehrt, nicht aber den Herrn, der den Arzt und seine Mittel gemacht und gebenedeiet hat, – dem Christen, der einen Beter oder eine Beterin vergöttert, Gott das Opfer und den Weihrauch nimmt und sie den armen Gefäßen der Gnadengabe Gottes zuwendet, sie damit verderbt und zerbricht, am Ende zu Gefäßen der Unehren macht! „All Ehr und Lob soll Gottes sein“ singt die Kirche den Engeln nach, und gibt damit der Rauchwolke des Dankes und Lobes, die von den Herzen der Menschen aufsteigt, die einzig löbliche Richtung an. Das merke sich doch ein jeder, der nach Gesundheit reist, stelle voraus alle Hilfe, Heilung und Stärkung

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/226&oldid=- (Version vom 1.10.2017)