Seite:Wilhelm Löhe - Raphael.pdf/212

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auf Liebespfaden geht, nicht selbst erwählte Wege, der Apostel unterstützt sie. Und wer also in gleichen Geschäften reist, das zeitliche Elend der Heiligen zu mindern oder zu lindern, dem ist nicht der apostolische Vorwurf überflüßiger Geschäftigkeit, sondern die apostolische Anerkennung gewiß, ja er ist selbst ein Nachfolger St. Pauli und aller Heiligen. Der HErr wird sein Reisen zu Herzen nehmen, seinen Beifall ins Herz der Reisenden schreiben, Weisheit, Kraft und Gedeihen nicht mangeln laßen. Möchte es nur recht viel heilige Reisen dieser Art geben! Möchten nur recht viele eitle thörichte Reisen in Reisen der heiligen Diaconie verwandelt und die Reisenden also der Freude theilhaft werden, die man auf den Wegen des Erbarmens findet. Von solchen Reisenden gilt, daß sie selig sind in ihrer That; nicht daß sie die Seligkeit damit erreisen und erwerben wollen, – welcher vermeßene Wahnsinn wäre das! – sondern daß die Seligkeit des Glaubens auf Wegen des guten Gewißens wie eine Flamme Luft gewinnt und ausschlägt. – Auch du, mein Pilgrim, wende an auf dich selbst, was hier gesagt ist. Welchen Zweck dein Reisen habe, immer kann es Zwecke und Werke der drei Arten

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/212&oldid=- (Version vom 1.10.2017)