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3.
Dienstag.




Betrachtung.

Preißwürdig ist es, wenn der Erzhirte und mit ihm die Schaar seiner Knechte durch alle Lande reiset, um verlorene Schafe zu suchen und sie auf ihren Achseln zur Heerde zu tragen. Aber ist es nicht auch lieblich und herzerfreuend, wenn sich die Schafe aufmachen, um zu dem Hirten zu reisen? Kann es denn etwas Herrlicheres geben, als wenn die Gemeinden Israel von allen Orten und Enden her nach Jerusalem wallfahrten zum HErrn? Er will ja sein Volk heimsuchen, wo er seines Namens Gedächtnis gestiftet hat. Gibt es nun gleich im neuen Testamente und in dieser Weltzeit keinen solchen geistlichen Sammelpunkt mehr für alle, wie im alten Testamente, so zeichnet doch der HErr da und dort einen Mann oder eine Gemeinde durch besondere Gaben und Gnaden aus, und verleiht ihnen dadurch eine Wirksamkeit, welche weit über die engen Grenzen des

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/202&oldid=- (Version vom 1.10.2017)