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„Und schaffet Recht den Waisen und Wittwen, und hat die Fremdlinge lieb.“

 Und so sehr liebt er sie, daß er im Alten Testamente bei Abraham selbst als ein Fremdling einkehrte 1. Mose 18, im Neuen Testamente aber Menschheit annahm und mitten unter den Seinen dreiunddreißig Jahre als ein Fremdling wallte, obwohl sie ihn nicht aufnahmen. Und als er weg gieng, um den Himmel einzunehmen, setzte er neben anderen Elenden auch die Gäste und Fremdlinge zu seinen Stellvertretern auf Erden ein, in welchen er selbst den Seinen begegnen und von ihnen geehrt sein will, bis er wieder kommt. Bei seiner Wiederkunft aber will er alle Völker gegenüber seinem Thron versammeln, sie durch seine Engel von einander scheiden, sie zu seiner Rechten und Linken aufstellen laßen und zu den ersteren unter anderem sagen: „Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt“. Matth. 25, 35 ff.

 Wem nun das nicht genug wäre, die Liebe des HErrn zu den Fremdlingen zu erkennen, dem würden wir den Rath geben, die vielen, vielen Stellen der heiligen Schrift Alten und Neuen Testamentes aufzusuchen, welche göttliche Anordnungen

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/19&oldid=- (Version vom 28.11.2016)