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Gnade und deines Geistes in dieses natürlichen Tages Schein vor schweren Sünden behütet hast. Laß nun, o Gott, der du die Nacht dem gebrechlichen Leibe zur Ruhe verordnet hast, meine mühselige, sündige Seele in Dir ruhen und Frieden haben vor aller List und jeglichem Anlauf des bösen Geistes. Meine Sinne und Gedanken laß sammt Händen und Füßen feiern, schweigen und stille sein zu dir, der du den Deinen gegenwärtig und unvergeßen bist auch im tiefen Schlafe. Laß ja nicht mein träges Fleisch die arme Seele überwältigen, daß sie dein vergeße des Nachts. Dir befehle ich meinen Geist, o Hirte, zu treuen Händen; du hast mich erlöset, HErr, du treuer Gott. Laß mich von dir nicht sinken, wache über mich, schirme mich mit deinen Flügeln. Wenn Tag und Nacht sich scheiden, so wecke mich und verleihe mir wieder das Licht, darin ich hier wandeln und bei Dir dort ewig wohnen möchte. Höre und erhöre mich, der Du nicht schläfst noch schlummerst – durch Jesum Christum. Amen.

V. U.
Ich glaube u. s. w.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/189&oldid=- (Version vom 1.10.2017)