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Jesus mit.““ Alles, was Christen zu Gottes und Jesu Ehren thun, ist priesterlich Werk und Heiligthum. Dennoch aber unterscheidet man auch unter den Gott wohlgefälligen Handlungen heilige und natürliche. Unter jenen versteht man solche, welche unmittelbar dem Reiche Gottes und der Kirche dienen, solche, die ein ungläubiger Mensch weder thut, noch thun will, noch thun kann. Natürlich aber wird man zum Unterschied der ersteren diejenigen Handlungen nennen können, welche die Christen mit allen Menschen gemein haben, zu welchen natürliche, allgemein menschliche Gründe und Ursachen treiben. So gibt es denn auch heilige und natürliche Reisen. Zu den ersteren wird man diejenigen zu zählen haben, welche die Diener und Kinder des Reiches antreten zur Ausbreitung, zur Gründung und Erhaltung der Kirche Gottes, ferner solche, die umgekehrt ein Glied der Kirche macht, um die Segnungen der Gnadenmittel im höheren Maße zu empfangen, als es in den gewöhnlichen heimathlichen Verhältnissen möglich ist. Nicht weniger wird man zu dieser ersten Classe auch diejenigen Reisen rechnen müssen, welche zum Behuf jener heiligen Menschenliebe und Barmherzigkeit geschehen,

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/186&oldid=- (Version vom 1.10.2017)