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Gottes bei den Menschenkindern. Um sie her aber sollen alsdann, wie um das Jerusalem der Zeit die Stämme Israels, so die Völker wohnen. Da wird dann ein ewiger Freudensabbath und ein ewiger Ostertag gefeiert werden. Gott wird abwischen von den Augen der Seinen alle Thränen und wird keine Klage und kein Schmerz und kein Tod mehr sein. Die Heiligen werden in „stolzem“ Frieden wohnen. – Wird dann kein Reisen mehr sein? Die Geschichte der Menschheit, ebensowohl der frommen, als der gottlosen, ist eine Reise. Aber wenn dann das Ziel erreicht ist, wird dann noch ein Reisen sein, eine Bewegung in der seligen Ruhe? Ich verweise dich auf das Ende der Offenbarung Johannis. Lies und antworte dir selbst. Liesest du nicht von Thoren des Jerusalems, die nie geschloßen werden (21, 25.)? So muß doch jemand aus- und eingehen. Liesest du nicht, daß die Völker, die da und so weit sie selig werden, im Lichte der ewigen Stadt wandeln werden? Heißt es nicht 21, 24: „Die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in die Stadt bringen“ und V. 26: „Man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker (oder Heiden) in sie bringen.“ So

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/181&oldid=- (Version vom 1.10.2017)