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tausendmal Tausenden, so daß sie nicht Raum hatten, sondern in alle Lande zogen und in jeder Fremde sich ansiedelten. Und als sie an dem Eingeborenen und seinem heiligen Blute schuldig wurden, da zerstreute sie der Herr vollends über den Erdboden, daß sie immerdar flüchtig sein mußten auf Erden und nirgends daheim bis auf den heutigen Tag. Es wird auch Israel ein Volk der Wallfahrt bleiben, bis daß der Heiden Zeit erfüllt wird, und dann auch die Kinder des alten Bundes zu ihrem König versammelt werden und in Hütten des Friedens um Ihn wohnen. Und weil dies Volk, und ihm nach das geistliche Israel, die Kirche Gottes, von Anfang an ist und bis zum Eintritt des Endes bleiben wird ein reisendes Volk, Pilgrime und Fremdlinge hin und her; so wird es auch immer gesegnet und segnet sich immer zu mit dem Wüstensegen, dem Pilgersegen Aarons. Denselbigen Segen eigne dir zu, o Pilgrim, o Glied der pilgernden Gemeinde des Neuen Testamentes, und tröste dich deiner Pilgerschaft durch die Pilgerschaft aller Kinder Gottes.




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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/150&oldid=- (Version vom 1.10.2017)