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reiste das große Volk auch wirklich langsam und mühselig zurück und zog in Canaan ein, welches ihnen der Herr ihr Gott auf Wunderwegen gab und vor ihnen her die Heiden austrieb. Als sie aber hernach im Lande wohnten, durften sie doch nicht vergeßen, daß sie ein Volk der Pilgerschaft und der Wallfahrt waren, sintemal alles Israel zu den Festen des Herrn bei seiner Hütte und in seinem Hause wallen mußte, und zwar jährlich zu dreien Malen, dazu auch am Feste der Laubrüst in Hütten wohnen, wie in den Tagen der Wallfahrt. Als ihnen aber die Wallfahrt zu der Stadt nicht mehr gefallen wollte, die gebaut war, daß die Stämme daselbst zusammen kommen sollten, und sie den Ruf der Posaunen verachteten, ließ sie der HErr zur Strafe Reisen machen ins Exil, nach Assyrien und nach Babel, damit sie durch das Leben in der Fremde die Heimath mit ihren Festreisen und heiligen Wallfahrten lieben lernten. Ja, er verstreute die große Mehrzahl des Volkes seitdem in alle Lande, und ist nie wieder das ganze Israel in seine Heimath gekommen, auch da die Juden unter Cyrus wieder Heimreisen durften. Ja, der Herr mehrte auch die Juden nach der Rückkehr zu viel

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/149&oldid=- (Version vom 1.10.2017)