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 Heiliger, barmherziger, allein weiser Gott und Vater, der Du alles nach Deiner göttlichen Weisheit ordnest und regierst, und einem jeden Deiner Knechte sein Pfund vertraust; ich bitte Dich, verleihe mir, daß ich die Werke meines Berufes und alle meine Sachen nach Deinem göttlichen Worte einrichte und in denselben vor allen Dingen Deines Namens Ehre, die Mehrung Deines Reiches und Erfüllung Deines heiligen Willens suche. Gib mir den Geist des Rathes, der Weisheit und des Verstandes, daß ich in meinen Anschlägen nicht irre. Denn welcher Mensch weiß Gottes Rath, und wer kann denken, was Gott will? Der sterblichen Menschen Gedanken sind ja mißlich, und unsere Anschläge sind gefährlich. Darum laß den Engel des großen Rathes meinen Lehrmeister und Rathgeber sein und sende mir Deinen heiligen Geist aus deiner Höhe, auf daß mein Thun auf Erden richtig werde. Erleuchte meinen Verstand mit Deinem göttlichen Lichte, denn Du erleuchtest meine Leuchte und verleihest mir, daß mein Auge einfältig sei; Du machst meine Finsternis Licht. Sende Deine Weisheit, daß sie bei mir sei und mit mir arbeite. Sende Deinen Engel vor mir

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/142&oldid=- (Version vom 1.10.2017)